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Putins syrischer Krieg versus die Untätigkeit Obamas

Putins syrischer Krieg versus die Untätigkeit Obamas: mögliche Folgen

Prof. Dr. Albert A. Stahel 12. Februar 2016

Schrittweise baut Wladimir Putin in Syrien seine Luftreitmacht aus. Seit anfangs Februar 2016 sollen auf dem Fliegerstützpunkt Bassel al-Assad modernste Abfangjäger Su-35 stationiert sein.[1] Diese Abfangjäger werden für den Begleitschutz der Jagdbomber Su-24 und Su-34 bei ihren Bombardierungen eingesetzt. Den Fliegerabwehrschutz der russischen Stützpunkte erbringt das wirksame Boden-Luft-System S-400 Triumf, das Russland aufgrund des Abschusses eines Su-24 durch einen türkischen Abfangjäger F-16 nach Syrien verlegt hat. Der Zielerfassung in der Luft dient ein Aufklärungs- und Fliegerleitflugzeug A-50 Mainstay (Airborne Early Warning and Control Aircraft, AEW&C). Mit diesen Mitteln und Kampfflugzeugen ist die russische Luftstreitmacht gegenüber möglichen Interzeptionen seitens türkischer und saudischer Abfangjäger geschützt

Mit den Flächenbombardierungen, die indiskriminierend gegen die Zivilbevölkerung und Kämpfer der Opposition erfolgen, begeht der russische Präsident gemäss den Genfer Konventionen selbst ein Kriegsverbrechen, für das er sich allerdings mit Sicherheit nie wird verantworten müssen.

Dem syrischen Drama mit den hunderttausenden Toten und Millionen Flüchtlingen schauen der US-Präsident Barack Obama und sein Aussenminister John Kerry nach wie vor untätig zu. Die einzigen Aktivitäten gegenüber diesen Kriegsverbrechen ist ein verbales Lamentieren seitens der in Washington DC regierenden Administration. Offenbar übersehen die USA, dass die Kriegführung von Putin in Syrien ein Probegalopp für eine Eroberung des Baltikums sein könnte und dass der russische Präsident seine politischen Folgerungen angesichts der Untätigkeit Obamas und seines Kabinetts bereits gezogen hat. Für die Konzipierung eines Angriffs auf die drei baltischen Republiken dürften Putin und sein Verteidigungsminister aufgrund der Erfahrungen mit ihrer konventionellen Kriegführung in Syrien bereits wichtige Lehren abgeleitet haben. Sowohl Obama wie auch die Führung der NATO haben offenbar nicht erkannt, dass Putin in Syrien einen wirklichen und keinen hybriden Krieg führt, und dass Kremls-Truppen die eigentliche Bedrohung für die USA und ihre Alliierten in Europa sein dürften.[2]

[1] STRATFOR, In Syria, Russia Protects Its Interests From Above and Below, February 10, 2016, 09.00.

[2] Barnes, J.E., NATO Plans to Place Troops on Borders, in: The Wall Street Journal, February 11, 2016, P. A3.

So auch Grady, J., National Intelligence Director Clapper: ISIS ‘Most Significant’ Non-State Threat to U.S., Allies, in: U.S. Naval Institute, February 9, 2016, 05.36.

MH17: Die Stunde der Wahrheit?

Warum werden die Untersuchungen in der Absturzregion von den sog prorussischen Separatisten, sprich Terroristen, verhindert? Sogar die OSZE –Beobachter dürfen sich dort nicht frei bewegen! Bereits früher wurden zwei Gruppen von OSZE-Delegierten zur Abschreckung als Geiseln wochenlang eingesperrt?

Es gibt nur einen möglichen Grund: Die Täter wollen als erste die Flugschreiber finden, Spuren verwischen und alle Untersuchungen kontrollieren und…wo möglich so der anderen Seite die Schuld in die Schuhe schieben. So auch der Spruch der Kreml- Chefs: Schuld ist jener, der den Krieg in Donbass angefangen hat. Das wären eigentlich die aus Moskau stammenden Führer der prorussischen Separatisten!

Präsident Obama sagte es vorgestern klar und deutlich. Man weiss, wo zuvor die 9M28M1 Buk-Rakete abgefeuert wurde. Die russischen Militärexperten müssten ja eigentlich über deren Standort Bescheid wissen. Und wie kam das gesamte massive Flugabwehr-System in die Hände der Terroristen dieser Region – ohne ein ok aus dem Kreml?

Es ist zum ersten Mal, dass Terroristen über solche bis 50 km weittragenden selbstgesteuerten Raketen verfügen. Und dies war bekannt: Haben doch zuvor die Terroristen ein Bild des Buk-M1-Raketen- Systems ins Netz gestellt. Diese wurde dort de facto life getestet. Man kennt die Funkmeldung – zuerst schadenfreudig, dann „ napisano Malaysia Airlines“. War der Abschuss ein Versehen, hätten sie sich doch sofort entschuldigen müssen.

Eine Vermutung und ein paar Fragen: Es war nicht die Absicht der Terroristen ein ziviles Flugzeug abzuschiessen. MH17 wurde irrtümlicherweise getroffen. Aber: Die Uebergabe eines solchen Waffensystems an die Terroristen erfolgte mit einer bestimmten Absicht. Mit welcher wohl? Und: Wer hat das entschieden und umgesetzt?

Über den Abschuss von x ukrainischen Helikoptern und einem Transport Flugzeug Antonow sowie eines ukrainische Flugzeugs auf 6’000 m hat man sich zuvor lustig gemacht und im Westen hat man die ukrainische, von alten sowjet. Strukturen unterwanderte Armee als unfähig taxiert. Dies jedoch , ohne die Konsequenzen für den intensiven Flug-Linien-Verkehr über diese Absturz-Region zu ziehen. Zu dem besagten Zeitpunkt flogen auch noch andere Flugzeuge über die Unfallstelle.

Georg