Archiv für den Monat: Dezember 2017

Trennung der Tschecho-Slowakei vor 25 Jahren

„Die Harmonie nach der Scheidung“ von Meret Baumann, Prag

(https://www.nzz.ch/international/die-harmonie-nach-der-scheidung-ld.1343070)

Vor 25 Jahren ging die Tschechoslowakei unter. Die friedliche Trennung gilt als Vorbild.

Aus dem Artikel der NZZ vom 28.12.1017 hat mir am bestens dieser Abschnitt gefallen: „Dafür sind die Ressentiments einer gleichberechtigten Partnerschaft gewichen. Tschechen empfinden Slowaken nicht mehr als Bremsklotz ihrer wirtschaftlichen Entwicklung, und in der Slowakei fühlt man sich nicht mehr gegängelt vom überheblichen Prag. Eine Rivalität besteht im Sport, doch wenn an einem Turnier Tschechien ausscheidet oder nicht teilnimmt, fiebert man am ehesten mit den Slowaken mit – und umgekehrt. Mit Andrej Babis wählte Tschechien jüngst einen aus der Slowakei stammenden Regierungschef, ohne dass seine Herkunft ein Thema gewesen wäre.“

Vielleicht ist es zu der Friedlichen „Scheidung“ nur dadurch gekommen, dass beide Länder von keinerlei fanatischen Religiosität, sondern von unterschiedlichen Geschmäcke angetrieben worden sind. Slowaken haben ihren excelenten Weisswein und „živáńská“, die Tschechen den weltberühmten Pilsner-Bier und Schweinebraten mit Knödel. Jeder trinkt und isst täglich das seine und es herrscht Ruhe im Lande.

Als endlich die Slowakische Eishockey-Mannschaft gegen die Tschechische Mannschaft spielte, freute man sich unter uns Emigranten, dass wir einen auserlesenen Spiel von der höchsten Qualität unter Spezialisten sehen werden.

Hätte man einen Plebiszit durchgeführt, was die Politiker fürchteten, hätte das Volk die Teilung nicht gewollt – sagt man. Wozu zwei Regierungsapparate, Armee usw. zu zahlen? Und für die Politiker zu kämpfen, dazu sind sowohl die Slowaken, als auch die Tschechen intelligent genug, um es nicht zu tun.

Liebe Separatisten, egal wo ihr seid, nimmt euch ein Beispiel. Genauso die Regierungen der Länder, die die Separation mit Gewalt verhindern wollen. Wofür? Wettbewerb bringt ja nur Belebung!

 

Dazu gehört aber noch eines, die traditionelle schweizerische Demokratie-Kultur. Wenn eine Mehrheit etwas beschliesst, ordnet sich die Minderheit freiwillig unter.

Trump, der Terminator der USA

„Die bisherige Aussenpolitik der Trump-Administration hat einen gemeinsamen Nenner: Die durch die früheren Präsidenten der USA hochgehaltenen Prinzipien werden durch Präsident Donald Trump systematisch demoliert. Zu diesem Demolierungsprozess gehörten bisher:
·         das Bashing der europäischen Demokratien, Beleidigungen und Brüskierungen europäischer Staatschefs;
·         Infragestellung und Unterminierung der Glaubwürdigkeit von Allianzen wie der NATO;
·         Beseitigung von den durch Präsident Obama vorbereiteten Freihandelsabkommen der USA-so TPP;
·         schrittweise Aushöhlung bisheriger Abkommen, wie NAFTA und Pariser Klimaabkommen;
·         Bewunderung von Autokraten, wie Wladimir Putin.
Nun hat Donald Trump, trotz der Warnung alter Alliierten der USA, wie Frankreich, einseitig und selbstherrlich Jerusalem als Hauptstadt von Israel anerkannt. ………………………
Dana Allin vom Institut für strategische Studien in London hat einen Aufsatz*

«President Trump, Jerusalem and the future of US diplomacy» mit dem folgenden Satz beendet: «Abandoning one more diplomatic convention may not, it itself, break the bank. But the Trump disruptions are placing a heavy burden on future US diplomacy.»

Sollte sich die durch Trump betriebene Aussenpolitik für zukünftige US-Administrationen lediglich als ein Desaster erweisen, dann könnten diese Administrationen das Desaster einfach zusammenfegen. Leider ist zu befürchten, dass Donald Trump die Demolierung der bisherigen US-Aussenpolitik fortsetzen wird. Dieser Prozess dürfte den durch ihn in Gang gesetzten geopolitischen Abstieg der USA beschleunigen.

Diesen Abstieg werden Russland und China für ihre Ziele ausnützen können. Denkbar ist auch, dass die Weltgemeinschaft als Folge dieser erratischen Aussenpolitik Präsident Trumps in Zukunft die USA als einen failed state – und vor allem nicht zuverlässlichen Partner beurteilen werden. „

Donald Trump wäre in diesem Fall der „Terminator der USA gewesen.“
——
* Allin, D., President Trump, Jerusalem and the future of US diplomacy, The International Institute for Strategic Studies, London, 06 December 2017, P. 2.