Wie beim Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs MH 17 werden jetzt beim Giftgas-Anschlag auf Skripal in Salisbury (GB) die Fakten durch den Kreml verdreht, um die Oeffentlichkeit irre zu führen. Besonders den bei der Jugend beliebten social medias werden spekulative Informationen zugeführt.
Gleichzeitig manövrieren sich jedoch die Autoren und Erfinder der Lügen selbst in eine Sackgasse, aus der sie nicht rauskommen.
So war die „Lügen-Logik“ in Bezug auf den Abschuss der MH 17 über dem Donbass: In diplomatischen Kreisen wurde der Vorfall von russischer Seite als Unfall zwar zugegeben, jedoch nicht offiziell als solcher publiziert.
Hätte die Kreml-Führung ihn zugegeben, wäre dies ein Gegenbeweis zu seiner Behauptung, dass es keine russischen Streitkräfte im Donbass gibt.
Im Falle des Giftgas-Anschlags auf Skripal in Salisbury ist ein Grund dafür – logischerweise – die Behauptung, es gäbe keine russischen chemischen Waffen mehr, möglicherweise hätten westliche Spione welche in den 90-er Jahren gestohlen. Gewisse CW-Bestände gibt es sicher – auch in den USA.
Dann wäre es jedoch so, wie Theresa May von britischer Seite her behauptet, nämlich ein Bruch mit der 1997 unterzeichneten Konvention für die Beseitigung der Chemischen Waffen: Die RF-Verantwortlichen hatten einige Jahre nach der Unterzeichnung der CW-Konvention im Jahre 1997 dem OPCW in Den Haag deklariert, alle CW* zu vernichten. Nowitschok ist dort jedoch nicht registriert…..Etwa 96% der Gift-Stoffe seien vernichtet worden.
*Vor Ende der UdSSR haben die dortigen Experten sog. binäre Nervengifte entwickelet – bei denen zwei eher harmlose Substanzen erst beim Einsatz gemischt werden. Daher de facto kaum kontrolierbar….. so wie nun in Syrien.
Der Artikel in FAZ am 24.3. – S.6 von Lorenz Hemicker und R. Veser: „Darauf kann man Gift nehmen“ erklärt sachlich und ausführlich die Situatiion um CW-„Nowitschok“-= Neuling –im Kontext zum Anschlag in Salisbury- GB
Archiv der Kategorie: MH17
Neues von MH17
26.02.2016: Daniel Wechlin, Moskau, NZZ:
Neuer Bericht des Journalistenkollektivs Bellingcat zum Abschuss von MH17: Die Spur nach Russland wird deutlicher.
Neues zur MH17
Zu den Beiträgen von Peter Gysling in den Sendungen „10vor10“ sowie „Echo der Zeit“ des Schweizer Radio SRF vom 13.10.2015 zum Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 am 17.7.2014
Ein Kommentar von Georg Dobrovolny:
In diesen Beiträgen wird auf die Untersuchungen zum Abschuss des malayischen Flugzeugs umfassend eingegangen. Die Trauer und die Ohnmacht der Angehörigen wird berührend dargestellt. Es ist nun erwiesen, dass der Abschuss von einer BUK-Rakete aus russischer Produktion verursacht wurde.
Wer genau dies aus welchem Grund getan hat, immer noch geheim. Russische wie amerikanische Nachrichtendienste schweigen dazu.
Das ist beschämend, sind jedoch bereits 15 Monate nach der Katastrophe vergangen. Ein betroffener Vater sagte in der Sendung: „Sie wollten es nicht sagen, aber sie wissen es schon“.
Interessant für uns ist besonders die Erwähnung der russische Propaganda, zum Beispiel eine Medienkonferenz der Herstellerfirma von Raketen sowie die ersten Meldungen auf Youtube – noch an demselben Tag, die inzwischen jedoch wieder gelöscht wurden. Auch einige Führer der „Separatisten“ wie Strelkow haben es zugegeben.
Höhepunkt der Sendung ist ein Beitrag mit Peter Gysling aus Moskau – ab Minute 10′. Er berichtet auch über Gegenpositionen zur Regierungsmeinung, zum Beispiel in der Novaja Gazeta, wo die Täter namentlich erwähnt wurden.
Ein Problem ist die Logik der Lügen auf der Kreml-Seite, die wiederum Lügen produziert, anstatt es zuzugeben…
Prädikat: Sehenswert-http://www.srf.ch/sendungen/10vor10
Via www.srf.ch – dann Sendungen – dann Sendetitel – dann Sendedatum – dann Einzelbeitrag und los gehts …
7 kritische Fragen an den Kremlchef
von Christian Weisflog, NZZ am 18.11.2014
Putin verwehrte den Tschetschenen das Recht auf Selbstbestimmung, während er es heute in der Ukraine einfordert.
Die ARD strahlte am Sonntag ein Interview mit Wladimir Putin aus, das kaum kritische Fragen enthielt. Kein Wunder: Der Journalist, der es führte, ist dem Kremlchef wohl gesonnen. Auf diese sieben wunden Punkte hätte er seinen Finger legen müssen:In seiner Talk-Sendung hatte Günther Jauch zwar versucht, das unkritische Interview mit guten Gästen wieder aufzufangen. Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die WDR-Chefredaktorin und ehemalige Moskaukorrespondentin Sonia Seymour Mikich sowie der Historiker Heinrich August Winkler relativierten Putins gröbste Verzerrungen gekonnt. Dennoch durfte der Kremlchef zuvor in einem halbstündigen Interview seine Sicht der Dinge darlegen, ohne schmerzhafte Fragen befürchten zu müssen.
Denn geführt hatte das Gespräch Hubert Seipel, der ohne ein einziges Mal nachzuhaken von einem grossen Thema zum anderen sprang. Der Journalist durfte Putin 2011 während Monaten begleiten, um den Dokumentarfilm «Ich Putin» zu drehen. Im Zuge der Ukraine-Krise hat er öffentlich für mehr Verständnis für den Kremlchef geworben . Es erstaunt deshalb nicht, dass Seipel das nun publizierte Interview mit Putin zahnlos führte und wichtige Punkte gar nicht erst ansprach. Diese Fragen hätte er aber unbedingt stellen müssen:
Warum durfte Tschetschenien nicht unabhängig werden?
Putin rechtfertigt die Annexion der Krim mit dem in der Uno-Charta verbrieften Recht auf Selbstbestimmung der Völker. Als Putin aber 1999 russischer Ministerpräsident wurde, startete er den zweiten Tschetschenien-Krieg. Die russische Armee zerstörte die tschetschenische Hauptstadt Grosny vollständig. Wie der erste, fordert auch der zweite Tschetschenienkrieg schätzungsweise 80’000 Todesopfer . Der vom tschetschenischen Volk 1997 unter OSZE-Aufsicht gewählte Präsident Aslan Maschadow wurde von Spezialeinheiten des russischen Geheimdienstes 2005 ermordet. Warum also soll für Tschetschenien etwas anderes gelten als für die Krim oder die Ostukraine?
Würden Sie mit solchen Separatisten sprechen?
Mit der tschetschenischen Führung, die vom Volk gewählt worden war, hatte Putin stets jede Gespräche abgelehnt. Mit «Terroristen» verhandelt man nicht, lautete sein Argument. Nun aber fordert Putin seit Monaten, dass Kiew mit den Separatisten in der Ostukraine verhandelt. Und dies, obwohl die Separatisten über keinerlei demokratische Legitimität verfügen. Die regionalen Parlamente in der Ostukraine haben es stets abgelehnt, den Separatisten ihren Segen zu erteilen. Würden Sie, Herr Putin, mit solchen Separatisten sprechen?
Ist Kosovo wirklich die Krim? Putins Äusserungen über Kosovo als Präzedenzfall für die Krim bedarf unbedingt einer Nachfrage. Im Unterschied zu Kosovo hat es auf der Krim und auch in der Ostukraine keinen langen und blutigen ethnischen Konflikt gegeben. Putin selbst hatte in einem ARD-Interview 2008 nach dem Krieg in Georgien erklärt: «Die Krim ist kein umstrittenes Territorium, dort hat es keinen ethnischen Konflikt gegeben.» Diesen offenkundigen Widerspruch mit der heutigen Argumentation hätte Putin erklären müssen.
Warum hält sich Russland nicht an das Abkommen von Budapest?
Nach dem Ende des Kalten Krieges hat Russland 1994 gemeinsam mit den USA und Grossbritannien das Budapester Abkommen unterzeichnet. Darin erklärte sich die Ukraine bereit, auf ihr Atomwaffenarsenal zu verzichten. Russland verpflichtete sich im Gegenzug, die territoriale Integrität der Ukraine zu garantieren. Warum hält sich Russland nicht mehr an dieses Abkommen?
Warum drängt Russland nicht auf eine Umsetzung des Minsker Waffenstillstandes? Russland, die Ukraine und die Separatisten hatten im September in Minsk ein Protokoll über einen Waffenstillstand unterschrieben. Darin steht geschrieben, dass in «einigen Bezirken» der Regionen Donezk und Luhansk vorgezogene Lokalwahlen unter ukrainischem Gesetz stattfinden sollten. Die ungenaue Formulierung im Protokoll lässt viel Spielraum für Interpretationen. Aber aus dem Gesamtzusammenhang ist der Kompromiss von Minsk so zu verstehen: Kiew gewährt den Separatisten in den von ihnen kontrollierten Gebieten einen Sonderstatus und weitgehenden Autonomierechten unter der Bedingung, dass dort Lokalwahlen nach ukrainischen Regeln durchgeführt werden. Die Separatisten aber wollen nun nichts mehr von diesen Abmachungen in Minsk wissen. Sie haben am 2. November eigene Wahlen durchgeführt, die von Moskau gutgeheissen wurden. Warum drängt Putin die Separatisten nicht, das Minsker Protokoll umzusetzen?
Wo sind die ukrainischen Faschisten?
Putin äussert im Interview mit Hubert Seipel, die Befürchtung, dass die Ukraine in den Neonazismus abdriften könnte und dass es in der Ostukraine zu ethnischen Säuberungen kommen könnte. Er behauptet, dass die ukrainischen Freiwilligen-Bataillonen an ihren Uniformen Hakenkreuze tragen würden. Auch an dieser Stelle hakt Seipel nicht nach. Die Behauptung der russischen Propaganda, dass in der Ukraine eine «faschistische Junta» an die Macht gekommen sei, haben sich bisher als haltlos herausgestellt. Sowohl bei den Präsidentschaftswahlen im Frühjahr als auch bei dem Parlamentswahlen im Sommer haben rechtsradikale Parteien nur wenige Stimmen gewinnen können. In den Städten, in denen die ukrainische Armee die Separatisten vertreiben konnte, ist es zu keinerlei Säuberungen gekommen. Im Gegenteil: Die Menschen sind froh, dass wieder Friede und Ordnung herrscht.
MH17: Wo sind die Beweise?
Das russische Verteidigungsministerium hatte nach dem Absturz des malaysischen Passagierflugzeugs MH17 über der Ostukraine behauptet, dass sich ein ukrainischer Kampfjet des Typs Su-25 der Boeing bis auf wenige Kilometer genähert hatte. Bis heute hat Moskau den niederländischen Ermittlern aber keine Satellitenbilder oder Radardaten geliefert, die das beweisen würden. Trotzdem hält die russische Propaganda an dieser Version fest: Am vergangenen Freitag behauptete das russische Staatsfernsehen, dass MH17 von einer ukrainischen MiG-29 abgeschossen worden sei. Die dazu gezeigten «Satellitenbilder» erwiesen sich aber schnell als Fälschungen .
MH17: „Danach“ in Gesprächen der Terroristen
Historisches Dokument: Der Bericht der Terroristen
СБУ перехватила разговор боевиков по поводу крушения Boeing 777
На аудиозаписи диверсант Бес (Безлер) сообщает куратору из ГРУ о сбитом самолете. Позднее террористы докладывают: сбит гражданский борт
Hier handelt es sich um abgefangene Funk-Gespräche samt Transskript von offensichtlich maskierten prorussischen Terroristen in der Ostukraine unmittelbar nach dem Abschuss der MH17 mit einem Bericht über die Trümmerteile. Ein Terrorist berichtet seinem Major, der sich darüber wundert, was ein malaysisches Flugzeug über dem Territorium der Ukraine zu suchen hat …
Das russ. Original-Dokument ist kurz und in einfacher militärischer Sprache… Die Terroristen haben gerade erkannt, dass sie ein ziviles Flugzeug der Malaysia Airlines handelt. An der Stimme des einen, der seinem „Major“ berichtet, erkennt man seine Emotionen: Erschütterung, Schrecken und Angst.
Срочно!!! Террористы увозят ЗРК „Бук“ (снято на территории России) 19.07.2014 – YouTube <https://m.youtube.com/watch?v=Q0EF2_fJkA4
Das Waffensystem, mit welchem die MH17 abgeschossen wurde, ist wieder zurück auf russischem Territorium: Just in time! … nach Meinung der Terroristen.