Archiv der Kategorie: Ungarn

Orban: la politique et l’histoire

L’histoire peut être un important levier politique; Victor Orban, le premier ministre hongrois, s’occupe actuellement à réécrire l’histoire de la Hongrie et de la Shoah durant la Seconde Guerre mondiale et à remodeler la mémoire collective de ce pays. Une histoire où une approche critique des relations du régime de l’Amiral Horthy avec les nazis – en 1944 surtout – est mise en veilleuse au profit d’une „historiographie“ plus nationaliste et jouant sur l’émotion. Cette évolution, qui consolide idéologiquement le national-populisme de Victor Orban, pourrait également servir ses intérêts politiques, les législatives se profilant à l’horizon. Un défi de plus pour l’Union européenne, déjà fragilisée par une gestion peu lisible du coronavirus.

A ce sujet, un lien vers un blog de Jean-Pierre Filiu, historien, publié sur le site du journal Le Monde et daté du 12 avril 2020:

https://www.lemonde.fr/blog/filiu/2020/04/12/orban-reecrit-lhistoire-de-la-shoah-en-hongrie/

Pour en savoir plus sur l’amiral Horthy, „régent d’un royaume sans roi“ à la figure controversée, une publication récente de Catherine Horel, historienne et spécialiste de l’Europe centrale contemporaine:

L’Amiral Horthy, Le régent de Hongrie, 1920-1944, de Catherine Horel, Paris, Perrin, 2014, 496 p.

Frédéric Steputat, ce 12 avril 2020.

Ungarns Parlament beginnt die Debatte über das Anti-NGO-Gesetzespaket

20.2.18: Ungarns Parlament beginnt die Debatte über das Anti-NGO-Gesetzespaket. Dieses bringt neue Regelungen und Bestimmungen, die die Arbeit von jenen Organisationen unmöglich machen sollen, die Flüchtlingen und Asylbewerbern helfen. Die Gesetzesentwürfe sind international auf scharfe Kritik gestossen.

Links zu unseren neuen Beiträgen auf Youtube:

Hier die Links zu unseren 4 neuen Beiträgen auf Youtube:

  1. Interview auf Deutsch mit Prof. Inotai in Budapest: EU: Herausforderungen und Innovation  https://www.youtube.com/watch?v=78AZRVFebkI
  2. Interview auf Englisch mit Prof. Inotai in Budapest: EU: Deepening or disappearing?https://www.youtube.com/watch?v=i1HdqAdL6ZI

3.  Diashow zur Ausstellung in Budapest zum 60-jährigen Jubiläum des Ungarnaufstands 1956:      https://www.youtube.com/watch?v=w_3EM33pz18

4. Diashow Budapest 2017: Light and Shadow    https://www.youtube.com/watch?v=QxLglsSHfig

 

Flitterwochen Washington – Kreml? Ein Interview in Budapest

Figyelö 2017/2 WIRTSCHAFT UND POLITIK – Interview vom 7. Januar 2017

GEORG DOBROVOLNY – „ Ich glaube nicht an eine dauerhafte Versöhnung zwischen Russland und Amerika, bzw. dem „Westen“- vor allem wegen der unberechenbaren russischen Innenpolitik“ – hat der Gründer und Direktor  des schweizerischen Forums Ost–West unserer Zeitschrift erklärt. 

  • Edit Inotai: Es scheint, dass durch die Wahl von Donald Trump die russisch-amerikanischen Beziehungen besser werden könnten. Was meinen Sie, ist es eine gute Nachricht für Europa? 

An sich schon, aber man muss berücksichtigen, dass die Vereinigten Staaten und Russland selten miteinander direkte Konflikte haben, die Amerikaner wollen sich grundsätzlich nicht in das russische Einflussgebiet einmischen. Trotzdem glaube ich nicht an Flitterwochen mit dem Kreml, weil in der Regierung von Trump zu viele ex-Generäle, ehemalige sog. Falken sind. Die anfänglich gute Laune kann schnell umkippen, wie wir es in den letzten Jahren beobachten konnten: Mit Barack Obama hat es zuerst auch gut angefangen, sogar an der Winterolympiade in Sotschi war die O-W-Stimmung noch positiv. Trotzdem, kaum einen Monat später hat sich dies mit der Besetzung der Krim  alles auf einen Schlag geändert.  

  • Laut den Russen war das nur die Antwort auf das EU-Assoziierungs- abkommen und darauf, dass die westlichen Länder laufend in die russischen Hoheitszonen vorwärtsrücken.

 

Nicht ganz. Hinter der Intervention in der Ukraine steckten in erster Linie innenpolitische Gründe: Zu dieser Zeit gab es eine deutliche Unzufriedenheit gegenüber Vladimir Putin, dessen Macht z.B. von den nackt auftretenden Frauen (Pussy Riot) verspottet wurde. Die demografischen Angaben in Russland sind tragisch, auf dem Kaukasus wächst die muslimische Präsenz und im ganzen Land ist die versprochene Modernisierung ausgeblieben. Was kann eine Regierung in einer solchen Situation bieten? Patriotismus statt Wohlstand.

 Laut Meinungsumfrage hat sich diese Taktik bewährt, Putins Popularität ist gewachsen.

 

Glauben Sie nicht an diese Umfragen. In Russland kann man heute keine unabhängige und objektive Umfrage anfertigen. Man müsste wissen, auf welcher Seite die russ. Jugendlichen stehen, wenn sie es erkannt haben, dass die ältere Generation – welche noch an eine Grossmachttheorie glaubt – das aus den Rohstoffvorkommen stammende Vermögen aufgebraucht hat. Was bleibt für sie übrig? Und noch etwas: In den östlichen Teilen des Landes gibt es keinerlei positive Entwicklungen, obwohl die richtige Herausforderung die Russen aus dieser Richtung treffen wird. Die Herausforderung und Gefahr droht viel eher von China als vom Westen, trotzdem hört man kaum davon, während Letztere ständig  von den Kreml-Sprechern als Gefahr erwähnt wird. 

  • Der russische Präsident kommt am 2. Februar nach Budapest, das wird innert 2 Jahren das dritte Orbàn–Putin Treffen. Sie als mährischer Dissident, der in 1968 die Tschechoslowakei verlassen hat, wie erklären Sie sich, dass die mitteleuropäischen Mitgliedstaaten der EU, welche die russische Herrschaft – und die Unterdrückung ihrer Revolutionen, die Besetzung – eigens erfahren konnten, nun einer nach dem anderen die Nähe Russlands suchen? 

 

    • Der Krieg in der Ukraine und die russische Politik stellen auch für den Westen und vor allem für Europa eine ernsthafte Herausforderung dar. Die Kreml-Gruppe testet, wie standhaft wir sind. Die neuen EU-Mitgliedstaaten können sich sichtlich nicht entscheiden, auf welcher Seite sie stehen sollten. Sie weisen eine typische Opfermentalität auf: Sie lauern auf eine neue Aggression und versuchen, sich darauf vorzubereiten. In dieser Region ist der Einfluss der postsowjetischen Netze recht stark. Milos Zeman (tschechisches Staatsoberhaupt) ebenso wie sein Umfeld haben vor dem Systemwechsel 1990 in dem Prognostischen Forschungsinstitut gearbeitet, das noch von Jurij Andropov, dem ehemaligen Generalsekretär der KPdSU gegründet wurde. Auch Vaclav Klaus stammt aus diesen Kreisen. Die wichtigsten Lieferverträge der Energieversorgung wurden mit den Russen in Prag in der Durchgangszeit abgeschlossen, als Zemans Einfluss gerade zugenommen hatte. Das auch als Alkoholiker verspottete Staatsoberhaupt ist übrigens kein Dummkopf und ein richtiger „Entertainer“, er bietet dem Volk Unterhaltung und schickt die EU gerne heim. Vor kurzem hat er vor einer chinesischen Delegation gesagt, er hoffe, „Sie werden uns von der EU befreien“. Die geschockten Chinesen haben ihn daran erinnert, dass die Staaten dieser Region eigentlich gerade deshalb für sie interessant sind, weil sie Mitglieder der EU sind. Zeman macht gerne solche Sprüche, obwohl diese in der heutigen Zeit der Telekommunikation, wo alles in Windeseile in den Medien verbreitet wird, ziemlich riskant sind.
    • Zurückkommend auf Ihre Frage: die tschechischen Jugendlichen wissen immer noch überraschend wenig über 1968, über den Kommunismus und dessen Opfer. Lange Zeit haben auch die Familien darüber geschwiegen. Mein Vater z.B. war 10 Jahre lang Zwangsarbeiter in einer Uranmine (für den Bau der Stalin-Bombe) im Erzgebirge an der deutschen Grenze, aber darüber hat man sogar nach der Wende kaum ein Wort verloren. Heutzutage, wenn junge Verwandte uns in der Schweiz besuchen, wird gefragt, wie das eigentlich damals war. Übrigens typisch für die Einstellung zu dieser Region ist: vor kurzem hat die russische Duma in einer Resolution für die heutigen Veteranen aus dem damaligen Einsatz gegen den Prager Frühling Entschädigungen zugesagt mit der Begründung, diese hätten den Ausbruch des dritten Weltkrieges verhindert. Ist das nicht haarsträubend?
  • Im Osten hat sich die Lage nicht viel verändert, aber wie sehen Sie aus der Schweiz die Europäische Union? In Betracht der verschiedenen Krisen könnten Schweizer sogar froh sein, dass das Volk mit der Abstimmung 1992 den Beitritt zum EWR abgelehnt hat? 

 

  • Die Schweiz ist wirtschaftlich sogar mehr als die meisten europäischen Staaten in der EU integriert, politisch jedoch nicht. Das bedeutet bedauerlicherweise, dass wir in der Schweiz nicht in die EU- Entscheidungen involviert sind, die Folgen aber zu spüren bekommen. Das nennt man den „autonomen Nachvollzug“ Nach der Ablehnung des EWR-Beitritts am 6. Dezember 1992 (mit nur 21‘000 Mehrstimmen) haben Schweizer Firmen ihre Produktion ins EU-Ausland verlegt und in die EU-Optionen investiert. Diesen kostspieligen Weg empfehle ich niemandem. 

 

VISITENKARTE 

  • Der 73 jähriger Experte ist Gründer (1994) und Leiter des schweizerischen Forums Ost-West
  • Früher war er als Berater einer Gruppe für wirtschaftliche Entwicklung in Europa sowie als Leiter des EIC in Zürich tätig.
  • Zuvor hat er im Schweizerischen Aussenministerium und im „Institute for International Finance“ in Washington gearbeitet.
  • An der Universität St. Gallen, wo er Assistent von Prof.Ota Sik war, hat er promoviert.

 

  • Am 10. September 1968 hatte er die von der Sowjet. Arme okkupierte Tschechoslowakei verlassen.

 

 

Interview: Edit Inotai

 

Budapest, den 7. Januar 2017

Ost-West-Beziehungen

Die Ost-West-Beziehungen sind immer noch belastet. Das in den Jahren 1985- 2005 aufgebaute Vertrauen zwischen Washington und der Kreml-Führung ist dahin. In der Ostukraine – v.a. im Donbass – werden weiterhin Menschen getötet. Kritische Menschen werden von den “Separatisten“ drangsaliert. Keine Spur von einem Wiederaufbau, geschweige denn einer Versöhnung.

Aber auch die Entwicklungen in Polen und Ungarn zeigen, dass man sich dort in der neu gewonnenen Freiheit zwar in Bezug auf Konsum und Reisen eingelebt hat, jedoch im Denken der früheren Diktaturen verhaftet bleibt. Die Art und Weise, wie man miteinander, besonders im politischen Umfeld, umgeht, die florierende Korruption – auch in der Ukraine – und vor allem die fehlende Selbständigkeit vieler, die eine Rettung vom Staat bzw. dem „Westen“ erwarten, erschweren eine selbstbestimmte Entwicklung.

Umso wichtiger ist es, Menschen zu unterstützen, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind und wahrheitsliebend informieren und ev. berichten können.

Forum Ost-West

 

Die ungarische Flüchtlingspolitik: Eine Kritik

Prof Dr. András INOTAI, Budapest, stellt die Politik der ungarischen Regierung, die einiges anders als die meisten EU-Staaten macht, in Frage:

Orbán sei kein „Retter Europas”. In sechs Punkten zeigt er auf, wie schlecht die ungarische Verwaltung auf die Flüchtlingskrise vorbereitet war bzw. ist – Hier ein Auszug seines 4seitigen Artikels, der demnächst in voller Länge auf unserer Hp unter der Rubrik „News“ erscheinen wird:

„Bereits vor der Eskalation der Flüchtlingskrise hat die ungarische Regierung eine bewusste und abscheuliche Hasskampagne gegen „Migranten” begonnen… die ungarische Verwaltung war auf die Behandlung der Flüchtlingskrise überhaupt nicht vorbereitet trotz EU-Finanzspritzen.

… Als Ungarn dem Schengen-Dubliner Konvention beitrat, hat die Regierung erhebliche EU-Gelder für die moderne Ausgestaltung einer effizienten Grenzverwaltung erhalten. Was mit diesen Geldern wie finanziert wurde, bleibt ungewiss…

Orban liess einen Stacheldraht errichten und den Ausnahmezustand in bestimmten, von den Flüchtlingsströmen betroffenen Gemeinden ausrufen. Diese Massnahmen sind im klaren Widerspruch zu den europäischen Grundwerten, die Orbán angeblich verteidigen möchte.

Es wurde die einfachste und einseitige „Methode” der Behandlung der Flüchtlingskrise gewählt: Da Ungarn – aus unterschiedlichen Gründen – ausserstande war die Herausforderungen in Zusammenarbeit mit der europäischen Gemeinschaft (sowohl EU wie auch Serbien und Mazedonien, und nach der Errichtung des Stacheldrahts mit Kroatien) unter Kontrolle zu halten, hat es einfach die Grenzen geöffnet und den Flüchtlingsstrom mit seinen finanziellen, wirtschaftlichen, politischen und sozialen Lasten , sowie laengerfristigen Folgen der potentiellen Integration dieser Menschenmassen auf die Nachbarländer (vor allem Österreich und Deutschland) abgewälzt.“