Archiv für den Monat: März 2016

Karel Kukal R.I.P.

Einer der ältesten Zeitgenossen und ehemaliger Insasse im tschechoslowakischen GULAG in den Urangruben von Jachymov – Karel Kukal-Beyeler ist am 6. März 2016 in Bern gestorben. Zum Glück für die Nachwelt, konnte er noch ein paar Jahre vor seinem Tod das Buch „Zehn Kreuze“ schreiben und veröffentlichen. 2013 durften wir 2 Interviews mit ihm durchführen, beide sind auf unserem Youtube-Kanal veröffentlicht. Wir werden ihn als mutigen und unerschrockenen Menschen immer mit grossem Respekt in Erinnerung behalten.

Die Beerdigung findet statt am 16. März 2016 ab 15 Uhr auf dem Schosshaldenfriedhof in Bern.

Forum Ost-West, Bern

Nadja Savchenko: Support in Zürich

У «списку Савченко» — знайомі обличчя У Європарламенті закликали керівництво ЄС накласти санкції на Путіна та інших причетних до ув’язнення льотчиці

Олег БОРОВСЬКИЙ

57 депутатів Європарламенту у вівторок звернулися до верховної представниці Євросоюзу із зовнішньої та безпекової політики Федеріки Могеріні з листом, у якому закликали ініціювати «список Савченко» за зразком «списку Магнітського» (список причетних до смерті юриста Сергія Магнітського російських чиновників, на яких у США накладено санкції. — Ред.). Про це повідомив у «Твіттері» польський євродепутат Яцек Саріуш-Вольський.

Нагадаємо, напередодні про ініціативу такого листа в інтерв’ю «Німецькій хвилі» заявив заступник голови політичної групи «Альянс лібералів та демократів за Європу» (ALDE) в Європарламенті Пятрас Ауштрявічюс. У «список Савченко» пропонують включити 29 росіян, які, на їхню думку, причетні до викрадення української льотчиці та тримання її під вартою. Список уклали після консультацій з адвокатами Надії Савченко, а також iз правозахисниками та представниками недержавних організацій.

Серед пропонованих депутатами санкцій щодо осіб у списку — заборона на в’їзд до ЄС, заморожування банківських рахунків та арешт їхнього майна на території країн Євросоюзу. «Ми маємо бути впевнені в тому, що ті, хто несе відповідальність за викрадення та тримання Надії Савченко під арештом, ті, хто порушує міжнародне право, основні права людини, а також Мінські домовленості, мають бути позбавлені можливості користуватися перевагами, забезпеченими верховенством права в Європі», -— сказав один iз підписантів листа, лідер групи «Альянс лібералів та демократів за Європу», колишній прем’єр-міністр Бельгії Гі Верховстадт.

Усі 29 зазначених у «списку Савченко» осіб є громадянами Росії. Вони розділені на три групи: відповідальні за політичне рішення про викрадення Савченко; ті, хто фальсифікував докази її вини під час досудового слідства; ті, хто представляв фальшиві докази в суді. Список очолює президент Росії Володимир Путін. Крім того, у списку є директор Федеральної служби безпеки Росії Олександр Бортніков, голова Слідчого комітету Олександр Бастрикін, голова комітету Держдуми з міжнародних справ Олексій Пушков, ватажок «ЛНР» Ігор Плотницький, а також російські слідчі, прокурори й судді, які вели справу Надії Савченко, та інші особи, яких євродепутати вважають винними у фабрикуванні свідчень проти українки та в затягуванні утримання Савченко під вартою, що триває вже 20 місяців.

http://umoloda.kiev.ua/number/2783/116/97150/

СОЛІДАРНІСТЬ

У світі тривають протести проти судилища над українською льотчицею. Одна з таких акцій солідарності з українською героїнею під назвою Free Nadiya ! («Звільніть Надю!») відбулася вчора, 9 березня, о 17-й годині за місцевим часом на Площі парадів у Цюрiху. Одним з організаторів акції виступила швейцарська політична активістка та українська патріотка (уродженка Одеси) Ірена фон Берг. Пані Ірена зібрала і особисто супроводжувала до шпиталів для поранених бійців АТО на півдні України не один гуманітарний конвой iз медикаментами та медичним обладнанням.

10.03.16 Demo in Zürich für Nadja Sawtschenko

Die ukrainische Gemeinde und die Vertreter der schweizerischen Öffentlichkeit verlangten am 10.03.16 in Zürich von Russland die Freilassung der inhaftierten ukrainischen Pilotin Nadja Sawtschenko: https://www.youtube.com/watch?v=WPHZ3EvJ0sc&feature=YouTube

Die vor 2 Jahren in der Ukraine gekidnappte und in Russland inhaftierte  Pilotin hat ihren Hungerstreik beendet. Der Druck auf die Kreml-Führung wächst.

Eine Stimme aus der Schweiz dazu: „Es ist schon unglaublich, dass niemand etwas macht. Poroschenko hat sein Versprechen, dass Sawtschenko schon im Sommer (2015) wieder zu Hause sein werde, auch nicht einhalten können. Die Schweiz mit ihren Guten Diensten für RU in Georgien und umgekehrt wäre eigentlich verpflichtet, das Thema anzusprechen. Dass unsere Zeitungen nichts über den Schauprozess berichten, ist peinlich. Über die Demo in Zürich wurde aber sicher auch nichts bekannt, weil sie weder irgendwo angekündigt wurde, noch viele Leute kamen. Ich weiss nicht, was sich da die Organisatoren dabei denken, so etwas nicht breit anzukündigen.. (ich habe jedenfalls nichts davon gewusst). Man sollte auch etwas in Bern machen vor der Russ. Botschaft in der Elfenau oder so .. aber das müssen die Ukrainer selber anreissen.“

 

Reisenotizen: Hong Kong und Thailand

Reisenotizen aus Asien im Februar 2016

Autor: Georg Vancura, Februar 2016

Reisenotizen Hong Kong Februar 2016

Dem europäischen Reisenden präsentiert sich Hong Kong von seiner geschäftigen Seite. Der Flughafen ist weit von der Stadt gelegen und scheint ununterbrochen in Betrieb – grosse Flugzeuge bringen hunderte von Leuten aus allen Destinationen. Die Pass- und Zollabfertigung erfolgt freundlich und schnell, man wähnt sich gar nicht weit weg in Asien. Die Verbindung in die rund 30 km entfernte Stadt besorgt die U-Bahn: Sauber, komfortabel und schnell. In der Central Station sind nicht nur Taxis und Geschäfte unterirdisch, sondern auch Schalter der wichtigen Airlines, das habe ich v.a. bei der Abreise sehr geschätzt. Oben auf der Strasse zwischen den Wolkenkratzern herrscht reger Verkehr, die vielen Autos und die wenigen uralten Trams und Busse fahren vorsichtig, die Strassen der Innenstadt scheinen den Fussgängern überlassen. Das überrascht nicht, sind sie doch von Shopping Malls, Banken und allen weltbekannten Markengeschäften wie Armani, Dior, etc. etc. gesäumt. Die Shopping Malls vermitteln nicht nur Schutz vor Wetter, sondern gewähren Einblick in das gehobene Verkaufssortiment und vermitteln den konkreten Eindruck der neuen Architektur aus Marmor, Stahl und Glas. Der absolute Höhepunkt ist in jeder Hinsicht das 484 m hohe ICC (International Commerce Center) mit Besucher Plattform und Restaurant auf 393 m.ü.M. Der Blick auf die Stadt, den Hafen, die Wohnviertel, also dicht nebeneinander stehende Hochhäuser, ist schlicht atemberaubend. In diesem Häusermeer liegen die wenigen historischen Gebäude aus der Kolonialzeit fast verloren: The Court of Last Appeal, The Admirality, St. John’s Cathedral, The Heritage oder das Haus des Foreign Correspondents‘ Club, einer Art kulinarischen und Informations-Börse. Für die Touristen interessant ist der Ausflug mit der Seilbahn auf den ‚Victoria Peak‘ hoch über der Stadt in einem Park. Nahe Pier, von wo sehr günstige Ferries nach Kowloon oder Rundfahrt Busse in die Stadt fahren, ist auch ein Vergnügungspark mit Attraktionen für Jung und Alt. Zur abendlichen Verpflegung oder für den Ausgang mit Musik wählt man/frau mit Vorteil das Viertel um die D’Aguillar Street.

Hong Kong’s Zukunft als Wirtschaftliche Sonderzone wurde durch den Vertrag zwischen Gross Britannien und der Volksrepublik China 1996 für die nächsten 50 Jahre gesichert. Die Nähe des grossen Nachbarn ist nicht nur wirtschaftlich spürbar. Die Zeitungen berichten ausführlich vor allem über wirtschaftliche Situation in China, denn vor ihr ist auch Hong Kong abhängig. Schon letztes Jahr hat sich das chinesische Wirtschaftswachstum verlangsamt und der Kurs des Renminbi nach unten bewegt. Die chinesische Nationalbank versuchte ihn zu stützen mit negativen Folgen für die Währungsreserven. Einige der Gründe hierfür können die sinkenden Geburtenzahlen, Beachtung der Auswirkungen der Industrie auf die Umwelt, strengere Regeln für die Staatsbetriebe und ein allg. Konsolidierungswunsch sein. Der Shanghai composite index fiel in der Folge um 9% und die westlichen Börsen folgten diesem negativen Trend. Dessen ungeachtet ist die chinesische Regierung auf der Aussenfront aktiv. Unmittelbar nach der Aufhebung der Sanktionen reiste der chinesische Staatspräsident Xi Jinping nach Iran, um wirtschaftliche Zusammenarbeit im Umfang von 60 Mrd. USD in den nächsten 10 Jahren zu vereinbaren, dann reiste er nach Europa weiter. Grosse Erwartungen sind mit dem Projekt der Wiederbelebung der Seidenstrasse (New Silk Road) verbunden, sie soll den Handel und die Zusammenarbeit mit den anliegenden Ländern fördern. Anfangs März tagte der 13. Volkskongress, welcher die politischen und wirtschaftlichen Richtlinien für die kommenden 5 Jahre behandelte, darunter auch die Erhöhung des Wirtschaftswachstums wieder auf über 6 %, Redimensionierung des Staats- und Industriesektors und die Stärkung der Technologie und Dienstleistungen. Den stärkeren Einfluss Chinas spürten sowohl die Anreiner im Südchinesischen Meer wegen der Spratley Inseln, als auch die Verleger China kritischer Schriften, es gibt sogar Gerüchte über deren unfreiwillige Reise nach China. Ein Blick in die Buchläden oder in die Library of Hong Kong University genügt, um sich davon zu überzeugen, dass sie mit neuester Fach- und Studienliteratur v.a. aus den westlichen Ländern gefüllt sind. Ein Zeichen dafür, dass sie es mit dem Weiterkommen ernst meinen. Für uns Europäer ist Hong Kong eine ausgezeichnete Einführung in die asiatisch-chinesische Welt.

Reisenotizen Thailand Februar 2016

Thailand muss man als Reiseland in Europa nicht mehr gross vorstellen, seine politische und wirtschaftliche Entwicklung verdient jedoch die Leseraufmerksamkeit. Viele Fluggesellschaften fliegen von Europas Grossstädten direkt nach Thailand und bringen vor allem im Winter zahlreiche sonnenhungrige Touristen, u.a. auch aus sibirischem Irkutsk, ins Land und zu den Stränden. Und Thailand hat einiges zu bieten: Warmen und sonnigen Winter, klares Wasser, schöne Strände mit feinstem Sand, gut ausgebaute Infrastruktur, freundliche Bevölkerung, exotische Kultur und Essen und Wohnen zu sehr günstigen Konditionen. Die Verkehrsverbindungen sind sehr gut ausgebaut, gleich ob zu Wasser oder auf dem Land oder in der Luft, so dass die Wahl des Verkehrsmittels nur von der Distanz, nicht aber von der Verfügbarkeit der Verkehrsmittel abhängt. Die grossen Inseln lassen sich mit Flugzeug oder Boot, die kleineren mit dem Motorboot, die ganz kleinen mit dem Long Tail Boat erreichen. Dort lassen sich alle Wassersportarten ausüben, Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen sind die beliebtesten. Essen kann man entweder in den etablierten oder in einfachen Restaurants oder in den Ständen am Strassenrand, am Strand oder auf dem Markt. Das Essen wird frisch zubereitet, als Beilage zu Fisch oder Geflügel bzw. in die Suppe gibt es ausschliesslich Reis oder Nudeln. Als Unterkunft gibt es nebst Hotels mit westlichem Standard und Swimmingpools und entsprechendem Preisniveau auch zahlreiche und günstige Bungalow-Siedlungen in Strandnähe sowie Guest Houses in den Städten, letztere werden von Rucksack Touristen bevorzugt. Für Touristen wird auf Koh Samui ein neues Freizeit-Dorf auf 24‘000 Quadratmetern gebaut. In Bangkok entsteht auf 11 Hektaren der ‚‘Asiatique Market‘ mit über 1‘500 Shops und Restaurants. Die Religion, der Buddhismus, hat grossen Stellenwert und die Buddha Stauten und Tempel sind überall sichtbar. Die Königsfamilie wird verehrt und deren Bilder sind in den Städten bei den Kreuzungen aufgestellt. In Bangkok sind der Königspalast und die angrenzenden und reich verzierten Tempel die wichtigste Attraktion sowohl für Einheimische als auch für Touristen.

In den Hotels sind für die Touristen Flachbildschirme mit internationalen, d.h. auch westlichen, Programmen aus Grossbritannien, USA, Frankreich und Deutschland, aufgestellt. Grosser Beliebtheit erfreuen sich Sportübertragungen wie Fussball, Tennis, Rugby und Thai Boxen.

Informationen über thailändische und internationale Politik findet man gut dargestellt und geschrieben in der täglich erscheinenden ‚Bangkok Post‘. Im Jahr in 2014 dominierten zahlreiche Proteste auf der Strasse die politische Szene und machten die Regierung Yingluck Sinawatra de facto handlungsfähig, diese konnte weder die Regierungsgeschäfte führen noch erforderliche langfristige Reformen einleiten. Nach dem die Wirtschaftsleistung als Folge der fortdauernden Unruhen abgenommen hatte, hat das Militär die Macht übernommen und sich auf folgende Aufgaben konzentriert: 1. Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung und funktionierenden Regierung. 2. Strukturelle Finanz-Hilfen für die Bevölkerung in traditionellen und ertragsschwachen Branchen wie Kautschukgewinnung, Reisproduktion und Gewerbe, das momentan laufende Wirtschaftsstimulierungs- und Hilfsprogramm umfasst 400 Mrd. Bht (1 CHF=33 Bht). 3. Aufbau der Transport-Infrastruktur, v.a. Schnelleisenbahnen, im Grossraum Bangkok und seiner Flughäfen sowie neue Schnellverbindungen Nord-Süd und Ost-West und schliesslich Verbesserung der Kommunikationsnetzwerke für neue Technologien. Waren als Partner für deren Aufbau vor 2 Jahren noch Japaner und Italiener im Gespräch, sind es heute praktisch nur noch Chinesen. Schliesslich wurde 4. die Erarbeitung einer neuen Verfassung eingeleitet mit dem Ziel, zuerst die Verfassung dieses Jahr zu verabschieden, um danach freie Wahlen durchzuführen und eine demokratisch gewählte Regierung einzusetzen. Dieser Fahrplan kann aber durch die noch laufende öffentliche Grundsatzdiskussionen über einige Teile der Verfassung verzögert werden. Der Kampf der ‚National Anti-Corruption Commission‘ gegen das weit verbreitete Übel wird wohl noch lange Zeit andauern. Das bisher Erreichte und die begonnenen und geplanten Grossprojekte lassen optimistische Zukunftsaussichten zu. Sowohl für Touristen als auch für Geschäftsleute bietet das Land ein Bild eines konsequent aufstrebenden und sich weiter entwickelnden Schwellenlandes. Thailand ist auf jeden Fall eine Reise wert.