Archiv der Kategorie: Propaganda

Meisterhafte PR als Ablenkung

Es ist schon eindrücklich zusehen zu müssen, wie die Kreml-PR-Experten die Medien weltweit für sich einspannen.

Diese werde eingeladen, erhalten vorbereitete Bilder, dürfen halbleere Lastwagen inspizieren, um die „helfende Hand Russlands“ zu dokumentieren. Von dem ukrainischen Hilfskonvoi habe ich noch kein Bild gesehen…. Parallel zur „Hilfe“ werden schwere Waffen über die Ost-Grenze geliefert – für die unter Druck geratenen „Pro-Moskau-Rebellen“, deren Führer alle aus der RF stammen.

Nun bestätigt sogar einer, so wie zuvor ein anderer, dass sie die modernsten Waffen soeben erhalten haben, zudem sagte der inzwischen ausgewechselte Kommandeur des Wostok-Bataillons Alex. Chodakowski zum Abschuss der MH17: “Wir hatten die Buk-Raketen“.

Und gelichzeitig sagt der Kreml-Chef auf der Krim: „Wir machen alles erdenkliche, um das mörderische Blutvergiessen unter Brüdern zu stoppen“.

Interessant finde ich die Kommentare in einigen russ. Print-Medien, wie „nezawisimaja gazeta, nowje izwestija“ usw.

Boris Nemcov, ein namhafter Kreml-Kritiker, bringt es am 14.8. auf den Punkt: „Die Kreml-Führung hat mehrere internationale Abmachungen gebrochen …“und sein Fazit: „So handeln nur Banditen, falls internationale Abmachungen nicht mehr gelten sollen, kann jeden Moment ein Ost-West-Krieg mit Kernwaffen beginnen….“

Mit besten Wünschen für einen baldigen Frieden

Georg

Die Ukraine: Ein multidimensionaler Konflikt

Eine Analyse von Georg J. Dobrovolny, Dr.oec. HSG

Der Kampf um die Ukraine ist nicht nur ein Ost-West-Konflikt: Offensichtlich will der Kreml von internen Problemen ablenken und benutzt seine Propaganda und sein Verwirrspiel strategisch. Er gefällt sich im Scheinwerferlicht der internationalen Aufmerksamkeit. Er gibt den Ton an, ohne zu wissen wohin die Reise führt und lädt sich eine neue Bürde auf: nach Tschetschenien und dem Krieg in und mit Georgien sind bereits zwei sog. abtrünnige Gebiete in Georgien entstanden: Abchasien – seit 1992 faktisch unabhängig, und Südossetien – seit 2008….beide hängen am Geld-Tropf aus Moskau. Transnistrien,  seit 1990 von Moldau getrennt, ist im Zusammenhang mit dem kommenden Moldau- EU- Abkommen aktuell. Der Kreml droht bereits mit „Konsequenzen“, was immer das zu bedeuten hat.

Auch die Kirchen und Oligarchen – ukrainische gegen russländische sowie untereinander – und vor allem die Energie-Unternehmen wie Gazprom – kämpfen gegeneinander.

Weniger bekannt ist dass: Einige Söldner im Osten der Ukraine stammen aus Moskau sowie aus Tschetschenien und Ossetien. Hinzu kommen die Spezialeinheiten SSO für illegale Einsätze im Ausland. In einem Demo-Film auf Youtube sagen sie: „ Wir werden für illegale Einsätze überall auf der Welt, wo die russ. politischen, militärischen und ökonomischen Interessen tangiert werden, eingesetzt. …“ Sie operieren maskiert, ohne Erkennungszeichen und sind auch für Sabotagen zu haben. Alle diese Spezialeinheiten meinen wohl, sie gewinnen durch Gewalt an Einfluss, koste es, was es wolle. Dabei singen die Studenten auf der Krim mutig die ukrainische Nationalhymne.

Und trotz allem meine Prognose: Es wird sich langsam beruhigen; die annektierte Krim sowie die dortigen Gasfelder, ebenso die russ. Gaslieferungen an und durch die Ukraine, bleiben zunächst ein Problem. Ebenso lässt der wirtschaftliche Aufschwung – die russ. Wirtschaft befindet sich seit 2012 in einer Rezession – auf sich warten. Die ukrainische Wirtschaft ist zwar durch die Konflikte geschwächt, läuft jedoch trotzdem recht gut. Sie kann wohl vermehrt auf Aufträge westlicher Unternehmen hoffen, welche sich jetzt aus Russland zurückziehen.

Ob die Krim zu Moskau oder Kiew gehört, macht wohl für die dort auf der Krim lebenden Menschen theoretisch keinen grossen Unterschied. Man hat erwartete höhere Renten und Löhne unter dem Diktat der Kreml-Führung. Doch die Versorgung ist bereits erschwert. Die dort tätigen Unternehmer sind verunsichert, potenzielle Touristen bleiben weg. Demzufolge entfallen der einheimischen Bevölkerung wichtige Einnahmen. Zurzeit kann man gemäss der uns bekannten Unternehmerin Julia, die dort bis vor dem Anschluss eine Filiale geführt hat, niemandem Ferien auf der Krim empfehlen. Einige Waren werden an dem schmalen Grenzeingang von der Ukraine her bei der „Zollkontrolle“ konfisziert.

Einzig die Bauwirtschaft kann auf Aufträge aus dem Kreml hoffen: Bau von Zoll- und Sicherheits-Einrichtungen –  ökonomisch betrachtet ein Leerlauf bzw. eine Verschwendung der Ressourcen. Der Kreml verlangt von Kiew einen hohen Gaspreis (bis zu 485 $ pro m3), dabei hatte er dem reichen China einen Preis von 350$ zugestanden. Die Zeche soll doch die EU bezahlen. Wozu sitzt Ex-Bundeskanzler Schröder bei der Gazprom im Vorstand, welche Rolle spielt er da?

Wir können uns fragen: Was soll das alles? Wem gereicht der Ukraine-Konflikt zum Vorteil? Es handelt sich hier um einen multidimensionalen Interessenkonflikt. Dieser lässt sich nicht auf die Schiene „Ost-West“ festlegen.

Georg J. Dobrovolny, Dr. oec.,  Bern, Juni 2014

Link zu Video: Diskussion zur Situation in der Ukraine mit Fokus Odessa

https://www.youtube.com/watch?v=Uj63Xbx6GH8

Following this link, you’ll find our Video on Youtube with a summary of our Event in German.

On 24th April, 2014 the Ost-West Forum in Bern held an event: „On the situation in the Ukraine with a focus on Odessa“. Max Schmid, a former correspondent of many years standing with radio DRS in Moscow, summed up noting the ‘conspicious propaganda from Moscow’. Here in Switzerland we can openly tell our opinions and have controversial discussions, in Moscow this is impossible. Even in Odessa there is criticism about Kiev but Russian speaking Ukrainians would nevertheless not want to belong to Russia.

Der obere Link bringt Sie zum Video über die Zusammenfassung unserer Diskussion zur Situation in der Ukraine:

Am 24. April 2014 führte das Forum Ost-West in Bern eine Veranstaltung durch: „Zur Situation in der Ukraine mit Fokus Odessa“. Max Schmid, ehemaliger langjähriger Auslandkorrespondent bei Radio DRS in Moskau, zieht das Fazit: Das Auffallende ist die Propaganda von Moskau. Hier in der Schweiz können wir unsere Meinung sagen und kontrovers diskutieren, in Moskau ist dies nicht möglich. Es gibt in Odessa auch Kritik an Kiew, doch deswegen würden Russisch sprechende Ukrainer nicht zu Russland gehören wollen.

 

Ein Blick hinter den Schleier

Ein Blick hinter den Schleier

Gedanken zur Lage in der Ukraine                                      25.04.2014

von Petra Dobrovolny

„Man“ will uns 2 Umstände weismachen, die unseren Blick verschleiern: Erstens seien wir abhängig vom russischen Erdgas und evt. noch weiteren Rohstoffen aus Russland, zweitens sollten „wir im Westen“ doch tolerant sein und „Russland“ nach dem Zerfall der Sowjetunion eingestehen, dass es sich wieder erholen und die „verlorene Symmetrie der Macht zwischen Ost und West“ wieder korrigieren dürfe. Dies nimmt uns gefangen in der Angst vor dem „russischen Bär“, der nun mal seiner Natur nach eben unberechenbar sei.

Einen anderen Blick möchte ich hier aufzeigen: Die Situation in der Ukraine seit dem letzten Herbst 2013 ist eine grosse Herausforderung für alle und eine grosse Chance,  die Dualität zu überwinden. Denn es geht ja gar nicht um Russen und Ukrainer,  Mann und Frau, um gut und böse, schwarz und weiss.

Die Herausforderung: Nicht mit Angst oder Aggression gegen „die Kreml-Herren“ zu reagieren, sich unabhängig zu deklarieren von den Rohstoff-Importen aus der RF. Nicht vergessen: Jeder Diktator wird mal gestürzt, denn seine Macht basiert nur auf Angst. Je weniger Angst wir haben, umso weniger Macht hat er.

Wir können wählen, das Polarisierungsspiel nicht mitzumachen. Wir können wählen, die Propaganda zu durchschauen. Sie verläuft doch immer nach Schema F, und wir kennen das bestens schon seit den 50er bzw. 30er Jahren.

Was heute anders ist: Die Menschen wollen nicht mehr in Angst leben, sie wollen Frieden. Sie lassen sich nicht mehr so einfach manipulieren. Mehr und mehr wächst das Bewusstsein: Wir – jede und jeder – sind Mitschöpfer und Mitschöpferin einer gemeinsamen Welt ohne Mauern, Vorhänge und Schleier.

Die Antwort auf die 2 Weltkriege im letzten Jahrhundert war die Bildung der Europäischen Gemeinschaft bzw. Union, das „gemeinsame Haus Europa“. Unsere Antwort auf die zunehmende Umweltzerstörung vor allem durch die Ausbeutung der Ressourcen unseres Planeten kann nur sein: Gemeinsam für die eine und einzige Welt, die wir haben. Aus dieser Sicht sind die Ereignisse in Ukraine  eine Herausforderung  zur Entscheidung: Was wollen wir eigentlich? Einem Diktator, der Leben verachtet, die Macht geben?

Fazit: Die Chance dieser Herausforderung liegt – wieder einmal – in der bewussten Wahl, wie wir leben möchten und darin, ob wir an unseren Beitrag zum Mitschöpfertum auf dieser Welt glauben. Unser Planet bietet die beste Möglichkeit, dass wir uns in unserer Einzigartigkeit und Vielfalt ausdrücken und zusammen in Frieden leben. Dazu sind wir hier.

Mit besten Wünschen

Petra Dobrovolny-Mühlenbach, Dr.phil. , Bern

Wer macht eine Analyse der russischen Medien?

Die Situation in der Ostukraine eskaliert. Siehe Link unten, Bericht von Radio DRS. Das staatliche russische Fernsehen macht eine Propaganda und hetzt russische Minderheiten in weiteren Ländern gegen die lokale Bevölkerung auf. Die baltischen Staaten fühlen sich an 1944 erinnert und verbieten jetzt das russische Fernsehen.

Wer nimmt mal endlich eine professionelle Analyse der russischen Medien vor?

Georg, Bern

http://www.srf.ch/player/radio/popupaudioplayer?id=580906c3-d365-437d-9346-65919ef0f110