Zitat aus der NZZ:
„Solange Russland daran interessiert ist, seine völlige Isolation zu vermeiden, besteht Hoffnung auf eine fortgesetzte, freilich um einige Illusionen ärmere Zusammenarbeit. Der Westen muss auch weiterhin die Zusammenarbeit mit Russland suchen. Allerdings muss diese Zusammenarbeit frei sein von Mythen. Die Behauptung, der Westen habe versprochen, die Nato nicht nach Osteuropa zu erweitern, ist ebenso falsch wie die Legende, die USA hätten Russland die Mitgliedschaft angeboten. Beide Aussagen perpetuieren eine russische Opferrolle, die Moskau zwar gelegen kommen mag, zugleich aber alle Beteiligten auf die Vergangenheit fokussiert, wenn es doch um die Zukunft geht. Diese Zukunft zu gestalten, wird auch ohne nostalgische Verklärungen noch schwierig genug. „
Michael Rühle leitet das Referat für Energiesicherheit in der Nato. Als Redenschreiber mehrerer Generalsekretäre erlebte er die Ereignisse seit 1991 mit. Er gibt hier seine persönliche Meinung wieder.