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Link zu Video: Diskussion zur Situation in der Ukraine mit Fokus Odessa

https://www.youtube.com/watch?v=Uj63Xbx6GH8

Following this link, you’ll find our Video on Youtube with a summary of our Event in German.

On 24th April, 2014 the Ost-West Forum in Bern held an event: „On the situation in the Ukraine with a focus on Odessa“. Max Schmid, a former correspondent of many years standing with radio DRS in Moscow, summed up noting the ‘conspicious propaganda from Moscow’. Here in Switzerland we can openly tell our opinions and have controversial discussions, in Moscow this is impossible. Even in Odessa there is criticism about Kiev but Russian speaking Ukrainians would nevertheless not want to belong to Russia.

Der obere Link bringt Sie zum Video über die Zusammenfassung unserer Diskussion zur Situation in der Ukraine:

Am 24. April 2014 führte das Forum Ost-West in Bern eine Veranstaltung durch: „Zur Situation in der Ukraine mit Fokus Odessa“. Max Schmid, ehemaliger langjähriger Auslandkorrespondent bei Radio DRS in Moskau, zieht das Fazit: Das Auffallende ist die Propaganda von Moskau. Hier in der Schweiz können wir unsere Meinung sagen und kontrovers diskutieren, in Moskau ist dies nicht möglich. Es gibt in Odessa auch Kritik an Kiew, doch deswegen würden Russisch sprechende Ukrainer nicht zu Russland gehören wollen.

 

Ancient glory or ethic values?

Some hardliners in Moscow think: Let’s restore as much as possible of the old “Sovjet Gloria,” without any idea how it could work….The West – USA and EU – seems to them rather weak, financial crisis etc. and not able for a strong and united reaction after their experiences in Sochi . It is as if Turkey would choose to behave like in the old times of the Ottoman Empire.What they don’t understand is: Only the power of ethic values  and an economy based on trust can be successful.

Ambrosius, Kiev

The Future of the Ukraine? And: Who is reporting the truth?

What will be the Future of the Ukraine ?

A voice from Kiew answers 3 questions, April 23, 2014

Post-Maidan period is a big disappointment for me and most of the Ukrainians. We expected quite an opposite scenario. The team that grabbed the power after the revolution is totally irresponsible and weak. Army and police (appr. 450 thousand of people under weapon) can’t guarantee order and stability, because the government is afraid to give proper order to them. What a shame! All the rest of the world is laughing. Russia can take Ukraine with bare hands. So future of this country with amorphous leaders is unclear.

Who could be the next president?

I’m afraid that presidential elections will be sabotaged. If not, victory of magnate Petro Poroshenko is predictable.  Personally, I prefer Anatolij Grycenko, former minister of defence, very strong man with a clear and realistic program for this country and its integrity. But there is no big money behind him. I’m not sure he will win chance to compete with Poroshenko in second round of elections. Ukrainians are even not able to recognize real leaders and give them proper support.

Do you have in the Ukraine Tv in Russian language sending also to Russia ?

We have dozens of Russian language TV channels here in Ukraine, but no one Russian or Ukrainian language channel in Russia, which reflects the Ukrainian position. Otherwise, Ukraine broadcast up to 70-80 own TV channels through TV satellites broadcasting on Ukraine and full Europe, including European part of Russia. Half of those channels are coded (because of copyrights on films and cetera), so willing users can watch them only with prepaid cards. But another half (with all 24 hour a day news TV channels) are free. Some Russian viewers sometimes call to the studio through Skype to express their opinions. But such Ukrainian satellite channels have minimal audience in Russia. Can you imagine satellite dish on the roof of half-ruined izba (house) in remote village in Russian province? As irony of fortune, only one pan-world (as BBC, CNN or Al-Jazeera) TV channel, that brings the world truth about Ukraine, is JN1 (Jewish News One). It registered in Belgium, has well trained international journalists and works for world in Jewish (Hebrew), Russians, Ukrainian,  English, French, German, Arab and Spanish languages. Secret of favour for Ukrainian news is simple. Owner of channel is head of the World Jewish Congress, well known Ukrainian oligarch Igor Kolomojskyj. Currently he’s a head of administration of the Dnipropetrovsk region and with iron hand tried to prevent in his region such events, as in Lugansk and Donetzk regions. News from the JN1 you can read in languages, I mentioned, you can find on www.jn1.tv

Zur Situation der Ukraine mit Fokus Odessa

Ein Bericht von Max Schmid über die Veranstaltung des Forums Ost-West

„Zur Situation in der Ukraine mit Fokus Odessa“ in  Bern am 24.4.2014

Im Zentrum unserer Veranstaltung stand die Ukraine und ihr Konflikt mit Moskau. Im Besonderen wollten wir im Gespräch  mit dem Schweizer Geschäftsmann Max Hilpert, der in Odessa  wohnt und arbeitet, die Stimmung in dieser südukrainischen  Stadt, erkunden.

Zuvor machte ich eine Einführung zum Thema Ukraine und Russland. Dies ebenfalls  aus einer  sehr persönlichen Erfahrung heraus.

Seit ein paar Wochen ist das Gespräch mit einigen meiner Moskauer Freunde schwierig  geworden. Mein bester Freund,  hatte immer eine kritische Haltung gegenüber dem Kreml und hatte auch keine Sympathie für den russischen Nationalismus – ganz im Gegenteil. Doch jetzt gehört er zu jener Mehrheit der russischen Bevölkerung die laut einer Umfrage des Levada-Zentrums die Politik von Präsident Putin auf der Krim und in der Ostukraine unterstützt. Deshalb streiten wir oft miteinander.

Für meinen Freund -wie für die meisten Russen – gibt es keine Zweifel, dass hinter der Revolution auf dem Maidan der Westen steht und dass die neue Regierung in Kiew illegal ist und von der extremen Rechten, sprich Faschisten, angeführt wird.

Aus westlicher Sicht war der Maidan eine Revolution der Würde, bei der es um Werte ging, die in der  Ukraine als europäisch  verstanden werden.

Mein russischer Freund und ich, wir leben jetzt in parallelen Welten. Das hat aus meiner  Sicht vor allem mit der einseitigen Information der Bevölkerung durch die russischen Medien zu tun, die jedem ins Auge sticht, der zurzeit russische TV-kanäle schaut. Dort ist seit Monaten eine Propaganda-Maschine am Laufen, die ihresgleichen sucht im Europa des 21.Jahrhunderts.

Andererseits – das zeigte sich auch in unserer Veranstaltung –  bestehen auch Zweifel an der Richtigkeit westlicher Politik gegenüber Russland. Nur: diese können bei uns frei geäussert und  kontrovers diskutiert werden. In Russland  gibt es praktisch keine kritische Öffentlichkeit mehr, die den Machthabern sagen könnte: „Jetzt ist genug!“. Im Gegenteil: Es herrscht eine triumphale Stimmung und die weitgehend kontrollierten Medien können sich von diesem Gefühl des Triumphes nicht lösen.

Die Zustimmung zu Präsident Putin erreicht mit 80 % (gemäss einer Umfrage des regierungsunabhängigen Levada-Zentrums) Rekordwerte: Mehr als zwei Drittel der russischen Bevölkerung unterstützen Putins Politik gegenüber der Ukraine und werfen dem Westen vor, den Konflikt in der Ukraine provoziert zu haben.

Aus seiner Sicht könnte Putin mit dem, was er durch die harsche Politik gegenüber der Ukraine bereits erreicht  hat, eigentlich zufrieden sein. Seinem eigenen Volk hat er  erfolgreich den Traum eines glorreichen Russlands verkauft und die revolutionäre Ukraine ist destabilisiert und geschwächt worden. Den Russen und anderen Völkern in der GUS hat er klar gemacht, dass mit Revolutionen à la Maidan nichts Positives  erreicht werden kann.

Im zweiten Teil der Veranstaltung hat Max Hilpert anschaulich geschildert,  wie unterschiedlich seine Mitbewohner in Odessa  auf die Ereignisse der letzten Monate reagiert  haben.

Mit Sympathien und Unterstützung für die Anliegen des Maidan  die einen, mit Angst vor dem angeblichen Chaos und mit Sympathie für Russlands Rolle die andern.  Besonders interessant sind die Aussagen eines wohlhabenden Odessiten, der Hilpert anvertraut hat, dass er mit seinen Freunden die Demonstranten auf dem Maidan finanziell unterstützt habe und der entschieden nicht der Meinung ist, die Unterstützung für den Maidan sei aus dem Ausland gekommen. Bemerkenswert war auch die Feststellung Hilperts, dass es zwar in Odessa viele gäbe, die den Maidan kritisch beurteilten und die neue  Regierung in Kiew ablehnten, dass aber in dieser faszinierenden Stadt am Schwarzen Meer, kaum jemand einen Anschluss der Süd- oder Ostukraine an die Russ. Föderation wünsche .

Die anschliessende Diskussion war sehr lebhaft. Es war viel Kritik an der Kreml-Politik zu hören, aber es  war eine differenzierte Kritik, die kaum von westlicher Selbstgewissheit getragen wurde.

Zwei Stimmen aus der Ukraine

Bei einer Umfrage sagten 2 Ukrainerinnen:

Liana (41): „Die Ukraine ist ein junges Land. Das wichtigste Ergebnis der letzten Monate ist ein nationales Bewusstsein der Menschen, die in der Ukraine leben und sich als Ukrainer fühlen. Hier sehe ich die Ironie der Geschichte: Was unsere schlechten Politiker in all den Jahren nicht geschafft haben, nämlich das Land zu einen, hat Putin in einem Monat geschafft.“

Ira (32): „Es ist schade, dass man so ein schönes Land wie die Ukraine nicht zusammenhalten kann. Dass wir so schwach sind, nur Marionetten im Spiel zwischen den USA und Russland … Ich wurde in der Sowjetunion geboren. Russisch ist meine Muttersprache. Mir gefällt mein Land. Schade, dass die Machthabenden uns in 20 Jahren nicht vereinigen konnten. Man durfte in der Ukraine auf keinen Fall nationale Fragen erheben. Ich war gegen den Maidan, aber ich bin für eine einige Ukraine. Ich will nicht nach Russland.“

Mit besten Wünschen

Forum Ost-West