INF Vertrag beenden und neuen Aufrüstungswettlauf lancieren ?
Im Jahre 1987 haben sich die Grossmächte darauf geeinigt, den Rüstungswettlauf durch die Abschaffung aller Mittelstreckenwaffen mit einer Reichweite zwischen 500 – 5‘500 km zu beenden.
Seit Jahren werden die Waffenmodernisierungs-Programme Russland‘s im Westen mit Sorge beobachtet.
Russland hat einen neuen Marschflugkörper 9M729 entwickelt und in den Dienst gestellt, der möglicherweise grössere Reichweite hat als die erlaubten 500 km, was die Russen bestreiten. Dadurch würde die strategische Situation in Europa sich zu seinen Gunsten verändern und dabei den INF Vertrag von 1987 verletzen. Auf diplomatischer Ebene finden Gespräche zwischen den USA, den NATO Partnern und Russland zur Bereinigung der Situation durch den Verzicht auf diese Waffe statt. Sollte das nicht gelingen und würden die USA den INF Vertrag kündigen, gibt es folgende Möglichkeiten: Entweder im Westen wieder nachrüsten oder ein wirksames Raketenabwehrsystem in Europa stationieren. Weil beide Massnahmen für die Europäer sehr unpopulär sind, soll auf die Einhaltung des INF vertragen gepocht und Russland zum Verzicht auf die neue Waffe veranlasst werden. Erschwerend kommt hinzu, dass China ebenfalls Mittelstreckenraketen entwickelt, welche durch den INF Vertrag nicht gedeckt sind.
Quellen: Süddeutsche Zeitung vom 26.1.2019
NZZ 23.10.2018 https://www.nzz.ch/international/dass-trump-den-inf-vertrag-neu-aushandeln-will-ist-nicht-abwegig-ld.1430584
und http://strategische-studien.com/2019/01/24/russische-nuklearwaffen-im-mittelstreckenbereich/