Archiv der Kategorie: Krim

Wie weit kann Russland gehen?

Dr. rer. pol. Stanislava Brunner,  Forum Ost-West   13.04.2014

In der Presse jagen sich Berichte über eine rasch wachsende Kapitalflucht aus Russland in der Grössenordnung von 65 Mrd.$ im ersten Quartal 2014 (so viel wie im gesamten Jahr 2013). Nicht nur die Russen sondern auch ausländische Investoren ziehen ihr Geld ab – wegen der generellen Unsicherheit über die geopolitischen Entwicklungen, bzw. der Unberechenbarkeit von weiteren russischen Massnahmen gegen die Ukraine – sei es wirtschaftlicher oder militärischer Natur.

Sowohl die Ratingagentur Standard&Poors als auch Fitch haben mit der Senkung des Ausblicks  negativ reagiert, Moody‘s stellte Russland unter Beobachtung. Bei Androhung weiterer Sanktionen seitens der EU und USA wird die Kapitalflucht anhalten,  die Investitionsbereitschaft sinken, der Rubel weiter schwächeln ( -6 % seit Februar 14) und die Refinanzierung an den internationalen Finanzmärkten wird sich für die russischen Unternehmen und den Staat verteuern.

Die Wirtschaftslage verschlechtere sich bereits vor der Krim-Krise. Im 2014 dürfe das BIP-Wachstum (laut der Weltbank) bis -1.8% sogar negativ werden. Die Inflation bleibt mit gegenwärtig 6.5% hoch. Zwar reagierte die Zentralbank mit Zinserhöhungen, doch die Verteuerung der Importe wegen der Rubelschwäche wirkt dagegen. Die Währungsreserven der russischen Zentralbank sind noch komfortabel: zwar sanken sie im Februar 2014 unter 500 Mrd. $, doch auch beim weiteren Sinken bis auf 350 Mrd. $ am Jahresende würden sie immer noch 6.6 Importmonate decken.

Der Ertragsbilanz war 2013 mit 1.6% des  BIP auf der sicheren Seite, die Situation könnte sich aber sehr schnell verschlechtern. Der Ölpreis als Wachstumsfaktor hat sich abgekoppelt: sollte der Ölpreis steigen – was im Moment angesichts einer schwächeren Nachfrage aus China und der hohen Lagerbestände in den USA nicht anzunehmen ist –  würde dies keine direkte Wachstumswirkung in Russland haben. Für Investoren sind Geopolitik und die Wachstumsaussichten wichtiger. Ein steigender Ölpreis dürfte zwar die  Staatseinnahmen erhöhen, doch in der Zahlungsbilanz würde ein Ölpreisanstieg durch den Kapitalabfluss neutralisiert.

Die höhere Belastung der Staatsfinanzen infolge steigender Verteidigungsausgaben und der Krim- Subventionen kann durch den positiven Einnahmeneffekt aus der Rubel Abwertung kompensiert werden. Sollten westliche Sanktionen zu niedrigeren Exporteinnahmen aus Öl- und Gasimporten führen, wäre Russland allerdings härter getroffen.

Wie weit kann Putin gehen mit den Drohungen, Gasexport durch Ukraine einzustellen?

Die EU kann kurzfristig die Waffe der reduzierten Gasimporte aus Russland kaum einsetzten. Die negativen Auswirkungen wären für die EU stärker zu spüren als für Russland. Doch mittel- und langfristig würde es Russland mehr schaden. Russland ist von den Erlösen der Gaslieferungen stärker abhängig als Europa vom Gas: die Einkünfte aus dem Öl- und Gasexport bilden mehr als die Hälfte des russischen Staatshaushaltes (Januar 2014 13.47 Mrd. $).

Also, wo ist die Schmerzgrenze für Putin?

Diese Frage kann nicht mit wirtschaftlichen Argumenten beantwortet werden. Die Frage ist eher, was kann er der Bevölkerung zumuten? Wie weit ist die zivile russische Gesellschaft entwickelt, um zu reagieren? Wie weit sind die EU und die USA bereit zu gehen mit ihren Sanktionen?

Wirtschaftsdaten Russland

2012      2013      2014

GDP % p.a.                                                         3.4          1.3          -1.0

Ölpreis (Ural crude)                                       110.8     108.3     107,2*

Budgetsaldo % BIP                                         0.4          -0.4        -0.3

Inflation % p.a.                                                 5.1          6.5          6.0

Währungsreserven Mrd.$                          537.6     509.6     484.0 **

Ertragsbilanzsaldo % BIP                              3.6          1.6          0.9

_________

*8.4.2014

** 4.4.2014

Datenquellen: Weltbank, Russische Zentralbank, WIIW (Wiener Institut für Wirtschaftsstudien)

Welches Recht gilt auf der Krim für Im- und Exporte?

Auf die Frage des Forums Ost-West antwortete Olena Gut, Economic and Trade Affairs Officer, Embassy of Switzerland, Ukraine, wie folgt:

„Ich rate von jeder Import-Export Operation mit den Firmen, registriert auf der Krim, momentan ab und empfehle noch gute 2-3 Monate abzuwarten. Die Ukraine betrachtet Krim als ukrainisches aber okkupiertes Territorium. Theoretisch müssen auf der Krim noch ukrainische Gesetze und Normen gelten. Praktisch wird Krim unter russische Kontrolle genommen. PKWs und LKWs werden von gut gewaffneten „grünen Menschen“ (зеленые человечки) kontrolliert. Das Risiko die Fracht spurlos zu verlieren ist sehr gross.

Das gehört zum Thema:http://www.pwc.com/ua/en/publications/assets/flash-reports/8_21_march_2014.pdf

Mit freundlichen Grüssen Olena Gut

Kein russischer Maidan?

 Kein russischer Maidan ?

Die Annexion der Krim macht Präsident Putin in der russischen Bevölkerung noch populärer. In Kiew fragt man sich: Wo bleibt in Russland der demokratische Geist, der 1991 die Sowjetunion zu Fall brachte ?

Von Roman Berger, 30.März 2014

Verzweifelt und bitter tönen die Fragen eines ukrainischen Bloggers: „ Russische Leute, habt Ihr schon vergessen, dass Ihr vor noch nicht allzu langer Zeit auch für Demokratie und gegen Diktatur gekämpft habt ?“. Die Parallelen zwischen den Massendemonstrationen in Moskau 1990/91 und dem Euro – Maidan in Kiew von heute seien doch offensichtlich. Damals und heute träumten Menschen von einer demokratischen Gesellschaft und Freiheit.  „Warum glaubt ihr“, so fragt der Blogger frustriert, „dass in Kiew nur Faschisten und Extremisten auf die Strasse gingen ?“… „ Vergesst nicht, liebe Russen, ihr hattet auch Euren Maidan!“ (www.mykola.in.ua)

Abschreckende Gewalt in Kiew

Der ukrainische Blogger belegt seinen Aufruf mit eindrücklichen Fotos:  Massendemonstrationen auf dem Manege-Platz in Moskau 1991 und heute auf dem Maidan in Kiew.  Nur die Gebäudekulissen sind anders. Es gibt aber auch wichtige Unterschiede. Nach wochenlangen friedlichen Demonstrationen kam es in Kiew zu brutalen Gewaltausbrüchen mit über hundert Todesopfern und zahlreichen Verletzten. Die Hintergründe und Verantwortlichen dieser Gewaltexplosion  sind bis heute nicht bekannt. Genau diese Szenen der Gewaltexzesse in Kiew wurden vom staatlich kontrollierten russischen Fernsehen ständig wiederholt, was in der russischen Bevölkerung eine abschreckende Wirkung  auslösen sollte.

Friedliche Proteste in Moskau

Im Unterschied zum Maidan in Kiew flogen 1991 in Moskau keine Brandflaschen und es schossen keine Scharfschützen. Präsident Gorbatschow hatte mit seinen grosszügigen Konzessionen an den Westen für ein friedliches Ende des Kalten Krieges gesorgt. Und im August 1991 brach ein Putschversuch von Altkommunisten gewaltlos in sich zusammen. Dank eines mutigen Auftritts von Boris Jelzin und der Befehlsverweigerung einer Luftlandedivision. Nach dem Zerfall der Sowjetunion entstanden 15 neue Staaten. Die Begeisterung war gross – aber nur von kurzer Dauer.

Der gleiche Jelzin liess im Oktober 1993 das Parlament stürmen, wo sich die Opposition gegen Jelzins radikale Privatisierung verschanzt hatte. Der Gewaltakt, der über tausend Tote forderte, brachte Jelzin in die Abhängigkeit der Generäle, was ihn ein Jahr später zu einem Einmarsch in das abtrünnige Tschetschenien bewegte. Der erneute Versuch, einen politischen Konflikt mit Gewalt zu lösen, endete 1996 mit einer demütigenden Niederlage der russischen Armee und Zehntausenden von Opfern vor allem in der Zivilbevölkerung von Tschetschenien. In Russland herrschten Armut, Massenarbeitslosigkeit und Hyperinflation. Viele Russen begannen, der Demokratie westlichen Stils zu misstrauen und träumten wieder von der untergegangenen Sowjetunion.

Putin wurde zum „Retter Russlands“

Jelzins Ruf, der im Westen weiterhin als grosser Reformer gefeiert wurde, war in Russland entscheidend beschädigt. Das Land begann zu zerfallen und geriet unter die Kontrolle von korrupten Regionalfürsten. So war es kein Wunder, dass die Bevölkerung im Jahr 2000 Putin als neuen starken Mann und „Retter Russlands“ begrüsste.

Erst im Winter 2011/12 begann man die Widersprüche in Putins System  zu erkennen. Praktisch über Nacht protestierte in Moskau eine gut informierte, moderne Mittelschicht gegen die „Diebe und Gauner“ im Kreml und forderte ein „Russland ohne Putin“. Auf dem Moskauer Sacharow Boulevard entstand ein russischer Maidan. Im übrigen Russland blieb es aber ruhig. Die schweigende Mehrheit in der Provinz schaute skeptisch auf die verwöhnte neue grossstädtische Mittelschicht, die im Wasserkopf Moskau protestierte. Mit einer Repressionswelle unterdrückte der Kreml die unerwartete Kritik.  Die Protestbewegung blockierte sich aber auch selber.  Ihre Akteure sind heute zerstritten, unter ihnen herrscht tiefes Misstrauen.

Sozialproteste in der Provinz

Die umstrittene Wiedereingliederung der Krim in die russische Föderation hat dem Protest gegen Putin wieder Aufwind gegeben. Eine Antikriegsdemonstration brachte mehrere 10 000 Leute auf die Strasse. Aber wiederum nur in Moskau. Im übrigen Russland kommt es auch zu Demonstrationen. Hier aber protestiert die Bevölkerung gegen die Schliessung von Spitälern, Schulen und steigende Lebenskosten. Die  Sozialproteste sind nicht von Oppositionellen sondern von Einzelpersonen organisiert, zeigen aber, dass Putin das Wohlwollen seiner Klientel (Beamte, Militärisch-industrieller Komplex, Pensionierte) nicht mehr kaufen kann. Russland ist mit einer Wirtschaftskrise konfrontiert, die durch die Kosten des Krim-Anschlusses, mögliche Wirtschaftssanktionen und den Verlust Hunderttausender ukrainischer Billigarbeiter noch schärfer ausfallen könnte.

Nur Schichtwechsel in der Oberschicht

Unerwartete Schützenhilfe erhält Putin aus Kiew. Dort erweist sich die Uebergangsregierung immer mehr als ein Konglomerat aus unerfahrenen Politikern, dubiosen Oligarchen und hemmungslosen Ultranationalisten. Die provisorische Regierung hat die Lage in der Ukraine nicht unter Kontrolle. Diese Schlussfolgerung legt auch eine Studie der von der deutschen Regierung mitfinanzierten „Stiftung Wissenschaft und Politik“ (Die Ukraine inmitten der Krise) nahe. In Kiew hat keine „Revolution“ stattgefunden sondern nur ein Schichtwechsel innerhalb der gleichen Oberschicht.

Aehnliches ist auch in Russland zu beobachten. Bis vor kurzem stützte sich Putin bei seinen Entscheiden auf ein Gremium, das sich aus liberalen Technokraten und Nationalisten zusammensetzte. Putin moderierte zwischen den Flügeln, neigte mal dem einen, mal dem anderen zu.  Der Beschluss zur Annexion der Krim allerdings wurde gemäss gut informierten russischen Quellen im engsten Kreis von Putins Vertrauten aus den Sicherheitskräften gefällt. Heisst das, dass künftig im Kreml nur noch die Falken das Sagen haben werden ?

Auch Liberale stehen hinter Putin

Solche Fragen stehen zur Zeit nicht im Vordergrund, denn der Kremlchef kann sich  Russland und der Welt als starke Führungsfigur präsentieren. Bis weit ins liberale Lager ist man stolz auf Putin, weil er  der seit dem Ende des Kalten Krieges nach Osten expandierenden Nato  endlich die Stirn geboten hat.  Das Beschwören von Völkerrecht ist für russische Ohren hohles Geschwätz vor allem, wenn  ein amerikanischer Aussenminister Russland davor warnt, in ein anderes Land einzumarschieren.

Stark nach aussen – schwach nach innen

Russland hat in der Ukraine – Krise aus einer Position politischer Stärke agiert. Russlands vermeintliche Stärke ist aber auf Sand gebaut. Das Land muss seine marode Industriestruktur modernisieren und diversifizieren. Der wenig Mehrwert produzierende Export von Oel und Gas führt in eine Sackgasse. Russland braucht einen neuen Wachstumspfad, den das Land nur mit westlichen Investoren und Knowhow beschreiten kann. Das Investitionsklima war schon bisher wegen Korruption, Bürokratie und Protektionismus nicht das Beste. Mit der Unsicherheit der Ukraine-Krise hat es sich noch mehr verschlechtert .

Putin wird wieder an Popularität verlieren, wenn die Bevölkerung den Widerspruch zwischen politischer Stärkedemonstration nach aussen und innerer Schwäche im Alltag zu spüren bekommt. Das schlimmste Szenario für den Kreml könnte dann eintreten, wenn nach den politisch motivierten Massenprotesten im Zentrum auch soziale und wirtschaftlich bedingte Brandherde im übrigen Russland aufflackern würden. Das wäre eine explosive Mischung. Pessimistische Beobachter glauben,  nur so werde sich in Russland wieder etwas bewegen. Zu hoffen wäre dann, dass dieser Wandel trotz allem auf friedlichem Weg erfolgen wird.

Wahlen, Dialog und Gerede

  1. Vom künftigen Präsidenten der Ukraine hängt einiges ab: Für die Wahlen im Mai d.J. will ausser Julia Timoschenko, die als Kandidatin am 29.3.von der Partei „Vaterland“ nominiert wurde, auch der „Schoko-König“ Petro Poroschenko auftreten. Der im Westen populäre Boxer Vitali Klitschko verzichtet. Für eine Überraschung könnte Michail Dobkin, ex-      Gouverneur von Charkiw, sorgen.
  2. Der Dialog ist möglich. Das lange Telefongespräch zwischen den Präsidenten der USA      und jenem der RF sowie das heute in Paris stattfindende Gespräch John Kerry mit Sergej Lawrow geben Anlass zur Hoffnung, dass der Konflikt nicht eskaliert –solange man redet….Die Lage ist jedoch explosiv besonders an der Ostgrenze der Ukraine.
  3. Das Gerede über die sog. Sanktionen ist kontraproduktiv, verunsichert auch potenzielle Investoren. Es ist leicht, wenn die russische Seite dann die selbst verschuldeten wirtschaftlichen Probleme dem Westen in die Schuhe schiebt.

Georg, Bern

Reaktion der Finanzmärkte

Die neue Unsicherheit in der „Ost-West-Lage“ hat jetzt auch die Finanzmärkte in Bezug auf das Verhalten Moskaus ergriffen. Die Folge: Die russischen Staatsanleihen mussten zurückgezogen werden. Ihre Finanzierbarkeit steht in Frage. Verursacht hat dies der einseitige Bruch der bestehenden Zusicherungen Moskaus der Ukraine gegenüber. Es gibt immer noch das Budapester Abkommen von 1994 verbunden mit einem Verzicht der Ukraine auf nukleare Waffen sowie das Abkommen von 2010 betreffend Krim-Sewastopol, das bis 2042 Moskau die Nutzung der dortigen Anlagen für U-Boote zusichert. Wie lässt sich dies mit der Okkupation der Krim vereinbaren?  Georg, Bern

Völkerrecht schon tot?

Nach der Annexion der Krim müssen wir uns fragen, ob Völkerrecht schon tot ist und was das bedeutet ?

Nicht das Völkerrecht, sondern Recht der Stärke bestimmt die heutige Situation in der Krim. Die Russen haben die Fakten geschaffen- und wo blieb die normative Kraft des Völkerrechts? Eine fast rhetorische Frage.  Als Jurist bin ich sehr frustriert. Die OSZE- Beobachter dürfen die Krim nicht betreten. Heißt das nicht, dass die Welt die Krimannexion schon toleriert hat? Die normative Kraft des Völkerrechts hat sich gegenüber der Kraft der Fakten kapituliert. Vielleicht ist es auch übertrieben und so apokaliptisch ist die Situation mit Völkerrecht nicht.

Es sieht alles so aus, dass nicht die Werte (darunter auch Rechtswerte) bestimmen die internationale Politik, sondern die Interessen. Das betrifft nicht nur die russische Politik, sondern auch das Verhalten des Westens. Im kalten Krieg dominierten die scharf konkurierende Ideologien. Jetzt, in die Postmoderne sind die Ideologien tot: die Interessen sind vorgerückt. Sonst kann keiner erklären z.B., warum die Frau Timoschenko als Heldin und Hoffnungsträgerin gefeiert wird. Mit Sicherheit verkörpert sie kaum die westliche und europäische Werte. Und die Oligarchen sind nach der Machtwechsel in die Ukraine noch mächtiger geworden. Bedeutet das, dass in die Ukraine nur zum politische Stilwechsel gekommen ist und grundlegende Änderungen in ukrainische Politik kaum zu erwarten ist? Hier kann und muss doch Europa eine klare Zeichen setzen. Mit dem Putinischen Russland ist die Situation klar. Mindestens sind hier die Illusionen weg, dass Russland ein verlässlicher Partner ist. Mit wirtschaftlichen Sanktionen müssen wir aber leider keine große Hoffnungen verknüpfen. Putin hat vielleicht kalkulliert, nach westliche Sanktionen eine Art von Kriegswirtschaft in Russland zu etablieren. Die westliche Sanktionen werden auch bei Russen mobilisierende Wirkung haben, erhoben bis zum patriotischen Pflicht alle negative Wirkungen der Sanktionen tapfer zu dulden. Die Russen sind geduldig- geduldiger als die Bürger in die Westen. Die überwiegende Zahl von Russen sind zum Wohlstand (noch) nicht gewöhnt- im Unterschied westlicher Bürger. Georgien ist sehr solidarisch zur Ukraine. Gleichzeitig sind wir verunsichert. Putin hat vielleicht eigene Pläne auch mit Georgien. Wie und wann er diese Pläne umsetzen ist nur ein Rätsel. Armenien will Mitglied von putinische Euroasiatische Union werden. Ohne gemeinsame Grenzen mit Russland ist diese Union schwer zu realisieren. Und hier kommt Georgien besondere Rolle zu. Bis Juni will Georgien Assozierungsabkommen mit der EU unterzeichnen. D.h., dass noch bis Sommer böse Überraschungen von Russland zu erwarten ist. Georgi, Tiflis

 

Die Angst geht um…

Nach der Unabhängigkeitserklärung der Krim liess der CH-Bundesrat Didier Burkhalter in seiner Funktion als OSZE-Vorsitzender verlauten, dass das Referendum auf der Krim in seiner jetzigen Form verfassungswidrig ist. Zeitgleich erklärte das russländische Aussenministerium das Vorgehen des Krim-Parlaments für „absolut rechtmässig“. Das Auftreten der Moskauer Falken schürt derweil nicht nur in anderen ehemaligen Sowjetrepubliken die Angst vor einer schleichenden Expansion der russländischen Föderation bzw. der Putin-Clique ……Georg, Bern

Situation Krim-Ukraine. Ein Kommentar aus Georgien

„Ähnliche Situation habe ich 2008 in Georgien hautnah erlebt. Ich fürchte, dass die
Russen die Krim bereits einverleibt haben. In die Ostukraine werden sie kaum
einmarschieren. Einfluss auf die Ukraine haben sie schon damit gesichert und
könnten dort  jederzeit Instabilität stiften. Auf ernsthafte
wirtschaftliche Sanktionen glaube ich kaum. Vor allem werden sich die Deutschen
zurückhalten –auch wegen den in Russland tätigen 6.000 deutschen Firmen. Im
Unterschied zu der Situation vor 25 Jahren, sind Westen und Osten
wirtschaftlich stärker verzahnt und das macht die Lage noch komplizierter.“ Giorgi aus Tiflis

Ukraine: Eine Zuschrift aus Odessa

Zuschrift aus Odessa

Witze sind in der Ukraine gefragt, aber was Putin am 4.3. losgelassen hat ist leider kein Witz.

Seine Lügen an die anwesenden Journalisten, sind unglaublich, Frau A. Merkel hat wohl recht betreffend  seinem Gesundheitszustand ….Wir haben einige Freunde, Bekannte und Mitarbeitende unserer Firma auf der Krim und sind täglich in telefonischem Kontakt: Fazit

1. Es sind russische Truppen auf der Krim, allerdings ohne  Einheits- und Rangabzeichen, aber mit Militärcamions mit russischen Kennzeichen, die Truppen verfügen über modernste Waffen und Ausrüstung von welchen die Ukrainischen Truppen nur träumen.

2. Es hat nie irgendwelche Angriffe oder Drohungen seitens sog. ukrainischen Extremisten gegenüber der russisch sprechenden Bevölkerung gegeben, diese Behauptungen und Unterstellungen sind alles nur Ausreden, um die Besetzung der Krim durch russische Truppen zu rechtfertigen.

3. Unter unseren Informanten sind übrigens  auch „russlandfreundliche“ und alle haben mit einigen sogenannten Selbstverteidiger gesprochen und alle haben zugegeben, dass sie russische Armeeangehörige sind.

4. Auch wenn Putin behauptet die jetzige Regierung sei nicht legitim, so zeigen die einflussreichsten Oligarchen unter anderem Achmetov- der Reichste, dass sie zu der neuen Regierung stehen und niemand will den ehemaligen wieder in der Ukraine, es ist ja bewiesen, dass er Mr Jan. mit gewissen Leuten das Land an den finanziellen Abgrund gebracht hat.

 

Уважаемый господин Путин!

„Нас в Германии более 5 миллионов русскоязычных. И здесь нас ущемляют: заставляют работать. А самое главное заставляют говорить на немецком. Во всех организациях, в магазинах, в школах, на работе. Мало того даже дети в детских садах должны говорить по немецки. Спасите нас, ведите армию!

А нас в Израиле более миллиона русскоязычных.И тут нас заставляют и работать и говорить-представте себе,на иврите.Спасите нас срочно,введите армию !
А еще нас в США тоже перевалило за 5 миллионов.Жить не дают,угнетают,ущемляют-на работы нас гонят,на ихнем заставляют нас говорить,господин наш президент, Спаситель вы наc! Ждем bаши танки и самолеты ! Заранее ,спасибо !

Многонеуважаемый господин Путин. Хочу обратиться к Вам с предложением. Я, и еще более миллиона русскоязычных граждан Израиля, нуждаемся в Вас, господин президент. Нас здесь так много, более 6-ой части населения страны, но почему то, русский язык до сих пор не является главным языком страны. Эту вопиющую несправедливость можете исправить только Вы, с помощью Вашей армии. Чем мы хуже Крыма? Мы тоже стратегически очень важное место, от нас в два плевка можно попасть в арабские страны, где нефти, просто как нецензурных слов в монологе пьяного русского прапорщика.. Ну, Вы поняли.
А еще, мы здесь являемся главным, по своей значимости святым местом для всех православных. Ну, это же понятно. Ведь все таки Иисус Христос был русским. Как нет?! И мама его, Мария, и ученики Петр и брат его Андрей, и Фома- ну где вы видели евреев с такими именами? Стопудово, русские мужики были!
А главное, как великая Россия отпустила сюда ученых? Учили же их бесплатно, заметьте, а они уехали в Израиль. Непорядок. Надо Вам, вместо Украины, в Израиль вторгаться. А че, Украина? Че с ней воевать, такому мужчине как Вы? Армии профессиональной у нее вроде совсем нет. Если уже решили Вы письками мериться, то уж с кем то, кто сможет Вам тоже кое что алаверды показать. И при этом, не только показать, а еще и наглядно объяснить, как работает. Да так, что впечатлений, у Вас, будет много, и хватит их надолго. Не хотите? Очень жаль..Ну, тогда пришлите мне Кабаеву.. Я научу ее, что делать, чтоб больше Вам никогда и ни с кем не хотелось воевать. Без грамма уважения, Эвелина из Израиля.“

 

Ukraine, Kiew – im Februar 2014  Fotos von O. Schimanski, Journalist

Maidan at night (2)

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