Nach der Einsetzung eines neuen Ministerpräsidenten, M. Mischustin, trifft Präsident W. Putin eine weitere wichtige personelle Entscheidung und macht den Pragmatiker und Krisenmanager Dmitri Kosak zum Beauftragten für die Ukraine-Politik und löst damit den Scharfmacher Wladislaw Surkow ab. Dmitri Kosak arbeitet seit den Petersburger 90er Jahren eng mit W. Putin zusammen und darf wohl sein volles Vertrauen geniessen. Er gilt als unermüdlicher Workaholic, der sich in verschiedensten Funktionen verdient und grosse Projekte erfolgreich organisiert hat. Dazu zählen Grossereignisse wie die Olympiade in Sotschi, er war mehrere Jahre Vizepremierminister, engagierte sich in den Krisen in Kaukasus, Krim, Moldawien und verhandelte das Gas-Transit-Abkommen mit der Ukraine. Von einem Ideologie freien Pragmatiker darf man erwarten, das er zumindest neue Impulse, wenn nicht Lösungen, in die Ukraine Politik Moskaus bringt. Dieser Konflikt kostet Moskau nicht nur viel Geld – direkte Kosten und die Sanktionen, sondern auch Image und ist der Verbesserung der inneren und wirtschaftlichen Situation in Russland nicht förderlich.
Weitere Informationen können in der Tages-Anzeiger v. 31.3.2020 nachgelesen werden:
https://www.tagesanzeiger.ch/der-kreml-schickt-seinen-mann-fuer-alle-faelle-vor-516987637819
Georg Vancura, den 31. März 2020.