Archiv der Kategorie: Ukraine

Wahlen, Dialog und Gerede

  1. Vom künftigen Präsidenten der Ukraine hängt einiges ab: Für die Wahlen im Mai d.J. will ausser Julia Timoschenko, die als Kandidatin am 29.3.von der Partei „Vaterland“ nominiert wurde, auch der „Schoko-König“ Petro Poroschenko auftreten. Der im Westen populäre Boxer Vitali Klitschko verzichtet. Für eine Überraschung könnte Michail Dobkin, ex-      Gouverneur von Charkiw, sorgen.
  2. Der Dialog ist möglich. Das lange Telefongespräch zwischen den Präsidenten der USA      und jenem der RF sowie das heute in Paris stattfindende Gespräch John Kerry mit Sergej Lawrow geben Anlass zur Hoffnung, dass der Konflikt nicht eskaliert –solange man redet….Die Lage ist jedoch explosiv besonders an der Ostgrenze der Ukraine.
  3. Das Gerede über die sog. Sanktionen ist kontraproduktiv, verunsichert auch potenzielle Investoren. Es ist leicht, wenn die russische Seite dann die selbst verschuldeten wirtschaftlichen Probleme dem Westen in die Schuhe schiebt.

Georg, Bern

Reaktion der Finanzmärkte

Die neue Unsicherheit in der „Ost-West-Lage“ hat jetzt auch die Finanzmärkte in Bezug auf das Verhalten Moskaus ergriffen. Die Folge: Die russischen Staatsanleihen mussten zurückgezogen werden. Ihre Finanzierbarkeit steht in Frage. Verursacht hat dies der einseitige Bruch der bestehenden Zusicherungen Moskaus der Ukraine gegenüber. Es gibt immer noch das Budapester Abkommen von 1994 verbunden mit einem Verzicht der Ukraine auf nukleare Waffen sowie das Abkommen von 2010 betreffend Krim-Sewastopol, das bis 2042 Moskau die Nutzung der dortigen Anlagen für U-Boote zusichert. Wie lässt sich dies mit der Okkupation der Krim vereinbaren?  Georg, Bern

Die Angst geht um…

Nach der Unabhängigkeitserklärung der Krim liess der CH-Bundesrat Didier Burkhalter in seiner Funktion als OSZE-Vorsitzender verlauten, dass das Referendum auf der Krim in seiner jetzigen Form verfassungswidrig ist. Zeitgleich erklärte das russländische Aussenministerium das Vorgehen des Krim-Parlaments für „absolut rechtmässig“. Das Auftreten der Moskauer Falken schürt derweil nicht nur in anderen ehemaligen Sowjetrepubliken die Angst vor einer schleichenden Expansion der russländischen Föderation bzw. der Putin-Clique ……Georg, Bern

Wie kann die Ukraine wirtschaftlich überleben?

Wie kann die Ukraine wirtschaftlich überleben?

Eine Analyse von Dr. rer. pol. Stanislava Brunner, Vorstandsmitglied des Forums Ost-West

Wenn wir von dem Szenario ausgehen, dass Putins Armee das Territorium der Ukraine nicht bedroht, und die jetzige Regierung in Kiew für genügend Stabilität sorgen kann, werden wirtschaftliche Fragen in den Vordergrund rücken.

Akut ist der finanzielle Notstand, weil Ukraine laut UBS bis Ende 2015 etwa 15.6 Mrd. $ an Fremdkrediten zurückzahlen muss. Und 15 Mrd. $ beträgt die Summe, welche Russland noch in Dezember 2013 Ukraine als Kredit zugesagt, nachher jedoch eingefroren  hatte.  Wenn auch der in Dezember gewährte Preisnachlass für russisches Erdgas ausbleibt, und die Landeswährung Hrywna weiter fällt, steuert Ukraine auf die Zahlungsunfähigkeit zu.  Die Reserven der Nationalbank sind als Folge der Stützkäufe ca. auf 16 Mrd. $ bzw. 8% des (Bruttoinlandsprodukt)  BIP gesunken.

Die EU-Kommission will Ukraine mit mindestens 11 Mrd. Euro beistehen – mit Mitteln aus dem Gemeinschaftshaushalt und der EU- Finanzorganisationen. Die Europäische Bank für Wiederaufbau (EBRD) ist bereit, Ukraine mit Investitionen von mindestens 5 Mrd. Euro über die Periode bis 2020 zu unterstützen. Die Voraussetzung ist, dass Reformen in Angriff genommen werden, wofür ein Abkommen der Ukraine mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) sorgen sollte. Ein IWF-Team verschafft sich gegenwärtig vor Ort Klarheit über die Staatsfinanzen. Die Weltbank hat zur Stabilisierung des Landes 3 Mrd. $ an Hilfsgeldern in Aussicht gestellt.

Die weitverbreitete Korruption und Behördenwillkür lähmen die Wirtschaft, bremsen Strukturreformen und verhindern  Auslandinvestitionen. Deswegen liegen  laut EBRD die Schlüsselprioritäten der Reformen im institutionellem Umfeld und den Massnahmen gegen die endemische Korruption.

Aktuelle Wirtschaftsfakten: BIP liegt bei 130 Mrd. Euro (Deutschland 2700Mrd.), das pro Kopf Einkommen  beträgt etwa 2840 Euro und die Wirtschaft befindet sich seit Ende 2012 in der Rezession. Die Landwirtschaft ist mit den Weizenexporten ein wichtiger Sektor, neben der Schwerindustrie (Stahlproduktion, Lokomotiv – und Maschinenbau) –  mit allerdings sehr veralteten Anlagen. Ebenfalls exportrelevant sind Rohstoffe wie Eisenerz, Mangan und  Kohle. Energiemässig ist Ukraine vor allem von Gasimporten abhängig, wovon 58% aus Russland kommen.

Aussichten:  Da sich der angestrebte Freihandel mit der EU und die Vorzugsbehandlung durch Russland ausschliessen, werden die EU und die Ukraine mit zusätzlichen Kosten konfrontiert. Die Abschaffung der Zollschranken zwischen Ukraine und der EU  (vorläufig von der EU einseitig reduziert)  wird nicht ein so grosser Gewinn sein, da damit für Ukraine auch Importzolleinnahmen wegfallen. Die notwendigen Reformen werden schmerzhaft sein – sowohl die Sparmassnahmen als auch die Anpassung der subventionierten Gaspreise. Auch die Staatshilfen für die Unternehmen bleiben aus, bei gleichzeitiger Aussetzung der ukrainischen Wirtschaft dem freien Wettbewerb. Kurzfristig wird sich die Rezession vertiefen.

Das heisst, dass sich die Vorteile der Öffnung der Ukraine gegenüber dem Westen erst mittel- bis langfristig einstellen. Mit der Übernahme europäischer Normen wird sich das Investitionsklima verbessern und mit wachsenden Auslandsinvestitionen wird die Modernisierung vorwärtsgetrieben. Doch kurzfristig stellt sich die Frage, ob die schmerzhafte Umstellung der Wirtschaft politisch verkraftbar ist.

Zürich, den 20.03.2014

Bruch des Völkerrechts: Nicht zum ersten Mal…

„Dass Putin sich auf das Beispiel Kosovo berufen hat, führte naturgemäß zu großem Mißvergnügen in Belgrad. –  Bei den Diskussionen im deutschen TV führen die Politiker Eiertänze auf. Bruch des Völkerrechts? Ja, nicht zum ersten Mal und ohne Konsequenzen. Aus der Sicht der Ukraine sind diese wenig tatkräftigen westlichen „Verbündeten“ kaum hilfreich. Man darf vielleicht ein Dutzend Milliarden Euro erwarten, wenn alles „gut“ geht. Das ist aber nicht viel mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Die Bedrohung durch Putin wird dadurch nicht geringer. Natürlich sind jetzt auch die Polen und die baltischen Staaten beunruhigt. Die Deutschen überlegen bereits, ob das neue Konzept einer „familienfreundlichen“ Armee, die primär zur Überwachung ausländischer Krisenherde eingesetzt werden soll, nicht an den Tatsachen vorbeigeht. Die Verteidigung des eigenen Landes wird wieder das primäre strategische Konzept sein……“ . Jens, Berlin


Situation Krim-Ukraine. Ein Kommentar aus Georgien

„Ähnliche Situation habe ich 2008 in Georgien hautnah erlebt. Ich fürchte, dass die
Russen die Krim bereits einverleibt haben. In die Ostukraine werden sie kaum
einmarschieren. Einfluss auf die Ukraine haben sie schon damit gesichert und
könnten dort  jederzeit Instabilität stiften. Auf ernsthafte
wirtschaftliche Sanktionen glaube ich kaum. Vor allem werden sich die Deutschen
zurückhalten –auch wegen den in Russland tätigen 6.000 deutschen Firmen. Im
Unterschied zu der Situation vor 25 Jahren, sind Westen und Osten
wirtschaftlich stärker verzahnt und das macht die Lage noch komplizierter.“ Giorgi aus Tiflis

Majdan: Facts and feelings by O. Schimanski

“ What Kiev Majdan means today? It’s a very strange mixture. I can’t judge how many people live constantly there in the tents and camps in neighboring buildings. May be, from 5 to 10 thousand people. As I judge by my observation (not so regular), but I may be wrong, some 2/3 of people there are real participants of most dangerous days of confrontation. They still are there to control steps of new power. Call them professional idealistic revolutionaries. But I mention now (last days) new generation of inhabitans of Majdan. People, who wasn”t fighters in deciding days, but now want to fulfill (safely) their adventure ambitions, or, it’s a true, just homeless. Such “new inhibitans” became not so big, but quite visible part of contemporary Majdan. At least, they don’t decided nothing, they just found shelter there.  …“

Word Majdan is from turk languages. In Crimean Tatars and other turk languages still have name Mejdan – it means “place of main gathering of the peoples”. The Center square Taksim in Istanbul, place of main protest against regime of Erdogan, is also often called Mejdan. It came to us somewhere in XV-XVI centuries, when Ottoman empire was very strong, and Ukraine was a part of also most powerful kingdom of three nations: Polish, Ukrainian and Lethuanian, under central rule of Poland. But Ukrainian cossacs have their strong liberties as a defenders of south-eastern borders of kingdom. So their hetmans (democratically elected rulers of Ukraine)playing different roles. By the need of moments cossacs or go on war wis Otamans in unity with Crimean tatars, or proclaimed war to them. By the way, Crimean tatars took part with Ukrainian cossacs in countless battles, but sometimes betrayed us in most deciding moment, when too much losses might be or enemy paid them more baksheesh (money or other values). So we take word Majdan from the Turk. „

This words, I’m not insisting all this is true, it’s only my sybjective observations, can be added to the blog „worldpress…“ especially facts and feelings………..

Olexy Schimanski, Journalist, Kijiw, 12.3. 14

Ukraine: Eine Zuschrift aus Odessa

Zuschrift aus Odessa

Witze sind in der Ukraine gefragt, aber was Putin am 4.3. losgelassen hat ist leider kein Witz.

Seine Lügen an die anwesenden Journalisten, sind unglaublich, Frau A. Merkel hat wohl recht betreffend  seinem Gesundheitszustand ….Wir haben einige Freunde, Bekannte und Mitarbeitende unserer Firma auf der Krim und sind täglich in telefonischem Kontakt: Fazit

1. Es sind russische Truppen auf der Krim, allerdings ohne  Einheits- und Rangabzeichen, aber mit Militärcamions mit russischen Kennzeichen, die Truppen verfügen über modernste Waffen und Ausrüstung von welchen die Ukrainischen Truppen nur träumen.

2. Es hat nie irgendwelche Angriffe oder Drohungen seitens sog. ukrainischen Extremisten gegenüber der russisch sprechenden Bevölkerung gegeben, diese Behauptungen und Unterstellungen sind alles nur Ausreden, um die Besetzung der Krim durch russische Truppen zu rechtfertigen.

3. Unter unseren Informanten sind übrigens  auch „russlandfreundliche“ und alle haben mit einigen sogenannten Selbstverteidiger gesprochen und alle haben zugegeben, dass sie russische Armeeangehörige sind.

4. Auch wenn Putin behauptet die jetzige Regierung sei nicht legitim, so zeigen die einflussreichsten Oligarchen unter anderem Achmetov- der Reichste, dass sie zu der neuen Regierung stehen und niemand will den ehemaligen wieder in der Ukraine, es ist ja bewiesen, dass er Mr Jan. mit gewissen Leuten das Land an den finanziellen Abgrund gebracht hat.

 

Уважаемый господин Путин!

„Нас в Германии более 5 миллионов русскоязычных. И здесь нас ущемляют: заставляют работать. А самое главное заставляют говорить на немецком. Во всех организациях, в магазинах, в школах, на работе. Мало того даже дети в детских садах должны говорить по немецки. Спасите нас, ведите армию!

А нас в Израиле более миллиона русскоязычных.И тут нас заставляют и работать и говорить-представте себе,на иврите.Спасите нас срочно,введите армию !
А еще нас в США тоже перевалило за 5 миллионов.Жить не дают,угнетают,ущемляют-на работы нас гонят,на ихнем заставляют нас говорить,господин наш президент, Спаситель вы наc! Ждем bаши танки и самолеты ! Заранее ,спасибо !

Многонеуважаемый господин Путин. Хочу обратиться к Вам с предложением. Я, и еще более миллиона русскоязычных граждан Израиля, нуждаемся в Вас, господин президент. Нас здесь так много, более 6-ой части населения страны, но почему то, русский язык до сих пор не является главным языком страны. Эту вопиющую несправедливость можете исправить только Вы, с помощью Вашей армии. Чем мы хуже Крыма? Мы тоже стратегически очень важное место, от нас в два плевка можно попасть в арабские страны, где нефти, просто как нецензурных слов в монологе пьяного русского прапорщика.. Ну, Вы поняли.
А еще, мы здесь являемся главным, по своей значимости святым местом для всех православных. Ну, это же понятно. Ведь все таки Иисус Христос был русским. Как нет?! И мама его, Мария, и ученики Петр и брат его Андрей, и Фома- ну где вы видели евреев с такими именами? Стопудово, русские мужики были!
А главное, как великая Россия отпустила сюда ученых? Учили же их бесплатно, заметьте, а они уехали в Израиль. Непорядок. Надо Вам, вместо Украины, в Израиль вторгаться. А че, Украина? Че с ней воевать, такому мужчине как Вы? Армии профессиональной у нее вроде совсем нет. Если уже решили Вы письками мериться, то уж с кем то, кто сможет Вам тоже кое что алаверды показать. И при этом, не только показать, а еще и наглядно объяснить, как работает. Да так, что впечатлений, у Вас, будет много, и хватит их надолго. Не хотите? Очень жаль..Ну, тогда пришлите мне Кабаеву.. Я научу ее, что делать, чтоб больше Вам никогда и ни с кем не хотелось воевать. Без грамма уважения, Эвелина из Израиля.“

 

Ukraine, Kiew – im Februar 2014  Fotos von O. Schimanski, Journalist

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