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Gedanken zu Saudi-Arabien

Ich, Jürg Neuhaus, wollte schon früher etwas für den FOW-Blog über Saudi Arabien schreiben. Doch immer hat sich die Situation wieder verändert.

Als einer der in Jeddah (Saudi Arabien) über 20 Jahre gelebt und im Maschinenbau-Gewerbe gearbeitet hat, sehe ich doch recht grosse Probleme – wirtschaftlich als auch gesellschaftlich.

Schon vor Jahren, als der Ölpreis langsam zu sinken begann, berechneten Analysten die gefährliche Schwelle, für Saudi Arabien bei 100 USD pro Barrel. Heute sind es weniger als 30 USD. Im Iran wurden die Sanktionen aufgehoben, das heisst die Iraner werden auch noch Öl auf den Markt bringen, was den Preis weiter senken wird. All die Jahre habe ich für 1 Liter Benzin 49 Halala (12 Rappen) bezahlt. Vor kurzem wurde der Benzinpreis um 50 Halala erhöht. Also verdoppelt. Früher kauften wir pro Woche für ca. 100 Ryal Lebensmittel ein. Vor 2 Jahren, als ich das Land verliess, waren es 250 Ryal. Ca. 80% der Saudis arbeiten direkt oder indirekt beim Staat. Zudem ist praktisch alles in dem Land subventioniert (Wasser, Strom, Elektrizität etc). All das sind Unsummen welche aufgebracht werden müssen. Bleibt der Ölpreis tief oder sinkt er noch, sieht das nicht gut aus. Aber das ist erst der Anfang. Saudi Arabien ist noch ein reiches Land, doch der normale Bürger muss auch schauen, dass er über die Runden kommt.

Rund 27 Mio. Einwohner hat das Land. Wie viele Illegale weiss niemand. Da sind noch 8 Mio. Ausländer, ohne die das Land nicht funktionieren würde. Jedes Jahr kommen 600’000 Saudi- Schulabgänger auf den Arbeitsmarkt, aber alle wollen Manager werden, arbeiten will keiner, denn das ist Sache der Pakistanis oder Philippinos. So sind sie aufgewachsen- für alles gab es zu Hause eine Maid.

Die Jungen sehen aber per Internet, wie andere junge Leute ihres Alters im Westen leben: Man geht mit der Freundin in die Disco, ins Kino etc. aus. Nichts dergleichen gibt es in Saudi Arabien- gesellschaftlich ein riesiges Pulverfass.

Jetzt, wo sich die Amerikaner langsam aus Syrien verabschieden wollen, soll Saudi Arabien Bodentruppen nach Syrien schicken. In Jemen sind sie bereits in einen Krieg verwickelt. Allerdings weiss niemand, wie viele Söldner-Truppen dort kämpfen.

In der Saudischen Armee dienen Schiiten als auch Sunniten. Diese sollen jetzt gegen Ihresgleichen kämpfen, was in einen Bruderkrieg ausarten wird. Das heisst auch wegen den USA der ganze Mittleren Osten destabilisiert wird. Anderen wie Deutschland, Frankreich,  Saudi Arabien usw.  sollen jetzt die Drecksarbeit erledigen – den Islamischen Staat, der von den Amerikanern, mit dem Einverständnis des US-Kongresses aufgebaut wurde, sowie Al-Kaida und die anderen Terror-Organisationen bekämpfen. So was Absurdes soll man verstehen….

Wir, meine Frau und ich, haben uns in Saudi Arabien wohl gefühlt. Wurden immer und überall mit Respekt behandelt. Fühlten uns vor allem sicher. Ob bei Tag oder in der Nacht. Hier in der Schweiz musste ich erst lernen, dass man alles abschliessen muss. Vielleicht sollten einige der Medien erst mal ihre Kommentatoren in ein Land schicken um etwas über das Land und dessen Bevölkerung zu erfahren, bevor man grossartig Artikel schreibt und im Fernsehen Diskussionen führt.

Ich bin so weit gekommen, dass ich weder im Fernsehen die Kommentare oder die Tagesschau verfolge, noch die Zeitungen lese. In Ländern ausserhalb Europas wird jede Art von Presse-Einschränkung an die grosse Glocke gehängt. Doch hier in Europa frage ich mich allen Ernstes, wo die Pressefreiheit beginnt und wo sie endet.

Ost-West-Beziehungen

Die Ost-West-Beziehungen sind immer noch belastet. Das in den Jahren 1985- 2005 aufgebaute Vertrauen zwischen Washington und der Kreml-Führung ist dahin. In der Ostukraine – v.a. im Donbass – werden weiterhin Menschen getötet. Kritische Menschen werden von den “Separatisten“ drangsaliert. Keine Spur von einem Wiederaufbau, geschweige denn einer Versöhnung.

Aber auch die Entwicklungen in Polen und Ungarn zeigen, dass man sich dort in der neu gewonnenen Freiheit zwar in Bezug auf Konsum und Reisen eingelebt hat, jedoch im Denken der früheren Diktaturen verhaftet bleibt. Die Art und Weise, wie man miteinander, besonders im politischen Umfeld, umgeht, die florierende Korruption – auch in der Ukraine – und vor allem die fehlende Selbständigkeit vieler, die eine Rettung vom Staat bzw. dem „Westen“ erwarten, erschweren eine selbstbestimmte Entwicklung.

Umso wichtiger ist es, Menschen zu unterstützen, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind und wahrheitsliebend informieren und ev. berichten können.

Forum Ost-West

 

Zum Thema „Ost-West“ im neuen Jahr

Ein Beitrag von Georg Dobrovolny und Max Schmid:

GD: Die Ost-West-Beziehung ist stark belastet. Die Entwicklungen in Polen und Ungarn zeigen, dass man sich dort in der neu gewonnenen Freiheit zwar in Bezug auf Konsum und Reisen eingelebt hat, jedoch im Denken der früheren Diktatur verhaftet bleibt. Die Art und Weise, wie man miteinander besonders im politischen Umfeld umgeht, die florierende Korruption – auch in der Ukraine – und vor allem die fehlende Selbständigkeit vieler, die eine Rettung von aussen erwarten, verhindern die Weiterentwicklung.

Umso wichtiger ist es, Menschen zu unterstützen, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind und wahrheitsliebend informieren und ev. berichten können.

Max Schmid: 2015 war aus freiheitlicher Sicht kein besonders gutes Jahr im östlichen Europa. Putins Russland, Orbans Ungarn und neuerdings gar Kaczynskis Polen versuchten unverdrossen, das Rad der Zeit zurückzudrehen. 

Das Zündeln mit antidemokratischen Methoden in Polen und Ungarn ist ohne Zweifel gefährlich. Doch bleibt die Hoffnung, dass es – nicht zuletzt weil diese EU-Länder in eine grössere politische Union und die westliche Wertgemeinschaft eingebunden sind – beim Zündeln bleibt und kein Feuer entfacht wird.

Anders in Russland. 2015 wurde klar, dass die Krim-Annexion nicht einfach eine nationalistische Schlaumeierei war, über die man hinwegsehen kann, sondern der Anfang eines Irrwegs.

Das Ukraine-Abenteuer und der Syrienkrieg kosten das Land Unsummen, die es sich in Zeiten eines massiv gesunkenen Ölpreises schlicht nicht leisten kann.

Wer mit Russinnen und Russen in Kontakt ist, dem entgeht nicht, dass manche von ihnen in den letzten Monaten schweigsamer geworden sind. Wie jemand, der aus einem Rausch erwacht. Das Erwachen kann dauern. Putin hat noch eine Schonfrist. Aber langfristig hat das Remake von Zurück in die Zukunft („Die Zeit“), das Putin probt, keine Chance. Hinsehen, hinhören, im Gespräch bleiben sind jetzt wichtig  – ganz besonders für die Freunde Russlands.

Polen – Ungarn – EU: Bemerkungen

1. Man kann nur hoffen, dass die polnische Gesellschaft mental noch nicht soweit verseucht ist, wie die ungarische und die Werte der Demokratie eine tiefere Wurzel haben. Wir werden sehen.

2. Die EU kaempft mit unterschiedlichen Herausforderungen, deren Gewicht ich bei weitem nicht unterschaetzen möchte. Teilweise entstanden die Herausforderungen (oder wenigstens die kritische Masse der Herausforderungen) wegen Untaetigkeit, verspaeteter und lauwarmer Reaktionen, sowie institutioneller Maengel der EU-Behörden und der unterschiedlichen innenpolitischen Konstellationen einzelner Mitgliedstaaten. Gegen die bewusste Untergrabung demokratischer Grundwerte entschieden aufzutreten waere wenigstens eine solche Prioritaet wie die Rettung Griechenlands in der Eurozone. Langfristige Stabilitaet zu sichern heisst viel mehr als kurzfristiges (und bei weitem nicht immer erfolgreiches und nachhaltbares) Krisenmanagement.

  1. Wenn die EU hinsichtlich Polen weiterhin neutral oder nachgiebig bleibt, besteht die Gefahr einer „mitteleuropaeischen anti-EU-Koalition“ – mit unvorhersehbaren Folgen für die Zukunft Europas. Solange das einseitige und höchst egoistische Verhalten (keine Grundwerte, aber riesige EU-Finanzen) mancher Mitgliedstaaten folgenlos weitergeführt werden kann, wird sich die populistische, engstirnig innenpolitische anti-EU-Stimmung Tag für Tag verstaerken.
  2. Trotz der Aehnlichkeiten gibt es weiterhin zwei grundlegende Unterschiede zwischen der polnischen und ungarischen Prioritaeten. Einerseits das Verhaeltnis zu Russland, andererseits die Einstellung der Regierungen gegenüber der EU in der politischen Kommunikation (und Volksverdummung). Aus unterschiedlichen Gründen (z.B. Tusk als Praesident des Rates) ist Polen trotz aller Aeusserungen viel EU-freundlicher als die ungarische Regierung, deren anti-EU-Verhalten zur Ebene der offiziellen Politik aufgestiegen ist (in keinem anderen EU-Land kannst Du es finden).
  3. In einigen Tagen faehrt Orbán nach Polen, zu einem „inoffiziellen“ Besuch und zwar nicht nach Warschau, sondern in die polnischen Karpathen, wo er mit „hochrangigen Vertretern der Regierung“ zusammenkommt: Kaczynski, die Ministerpraesidentin, Minister, Kommunikationsleute… alles ist nur Raetsel. Warum eben inoffiziell, warum nicht Warschau?? Die Nachricht habe ich erst heute Vormittag gehört.

Noch ein Unterschied: Orbán hat(te) eine Zweidrittel-Mehrheit, die gegenwaertige polnische Regierung jedoch nicht. Deshalb laesst sich in Polen nicht alles mit „demokratischen Instrumenten“ durchsetzen.

Noch dazu: die polnische Opposition scheint viel staerker zu sein als die über mehrere Jahre verdummte ungarische Gesellschaft. Hoffentlich wird diese Opposition weiterhin stark bleiben.

Mit besten Grüssen aus Budapest, András Inotai, Dr. Prof.

2 Neujahrsreden: Putin und Schneider-Ammann

Heute möchte ich über einen Vergleich der Neujahrsansprachen von Bundes(rats)präsident Schneider-Ammann und Präsident Putin berichten. Es gibt unerwartet viele Parallelen:

Beide tragen einen schwarzen Mantel und ein weisses Hemd, Putin aber eine eher rote Krawatte, Schneider-Ammann eine blaue. Beide sind bleich und wirken etwas müde. Beide haben Jahrgang 1952. Die Dauer der beiden Neujahrsansprachen ist etwa gleich.

Putin (aus St. Petersburg) steht wie jedes Jahr vor dem Kreml. Putin begrüsst die verehrten russischen Bürger und lieben Freunde.

Schneider-Ammann (aus Sumiswald im Kanton Bern) steht am Rheinhafen in Basel! Schneider-Ammann begrüsst die lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Schneider-Ammann sieht die Schweiz als Insel umgeben von einer stürmischen Welt. Putin sieht Russland als Insel in einer stürmischen Welt.

Dann unterscheiden sich die Reden aber wesentlich.

Der erste Schwerpunkt der Rede von Putin ist der Dank an die vielen Menschen, die nicht mit ihren Familien feiern können, weil sie in Spitälern, der Industrie und im Militär arbeiten müssen. Sein besonderer Dank spricht er dem russischen Militär aus, dass im fernen Ausland (Syrien wird nicht ausdrücklich erwähnt) den internationalen Terrorismus bekämpft. Zweiter Schwerpunkt der Rede ist das 70. Jubiläum im Jahre 2015 des russischen Sieges im Grossen Vaterländischen Krieg. An der Stärke der russischen Grossväter sollen sich die Bürger Russlands ein Beispiel nehmen. Vereint müssen sich die russischen Bürger gegen die Bedrohungen aus dem Ausland verteidigen.

Wie Putin ruft auch Schneider-Ammann die Bürgerinnen und Bürger der Schweiz angesichts der Bedrohungen aus dem Ausland zur Geschlossenheit auf. Der starke Franken, Terrorismus und Flüchtlingsströme drücken. Er sieht aber unsere Stärken in der Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Offenheit der Schweiz. Das duale Bildungssystem, die niedrige staatliche Verschuldung, die niedrige Arbeitslosigkeit, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand werden vorteilhaft erwähnt. Schneider-Ammann glaubt offensichtlich, dass der Erfolg der Schweiz im System liegt und anhält, auch wenn er vor allem von innen gefährdet ist und das System geschützt werden muss.

Putin versprühte keinen Optimismus. Höhepunkt der Neujahrsansprache war die russische Hymne nach der Rede. Die Schweizer mussten im Vor- und Nachspann zur Neujahrsansprache von Schneider-Ammann Klänge hören, die eher komisch wirkten.

Daniel Marti

9 décembre 2015 : propagande autour du « Jour des Héros de la Patrie »

9 décembre 2015 : propagande autour du « Jour des Héros de la patrie »[i]

Le 9 décembre dernier, 5000 jeunes Russes issus, entre autres, de sociétés estudiantines et professionnelles, se sont rassemblés à Moscou dans une convention nommée « Les héros de notre temps »[ii], manifestation organisée par différentes associations patriotiques russes, hautes écoles de la capitale et supervisée par le Ministère de l’intérieur de la Fédération de Russie[iii]. Différents représentants des principaux partis politiques russes, du gouvernement et des médias d’Etat étaient également présents à ces « festivités ». Le but de ce rassemblement était officiellement de débattre et de trouver des éléments de réponses aux nouvelles menaces et défis qui pèsent sur la Russie d’aujourd’hui et le rôle que la jeunesse de ce pays, dans un élan patriotique unificateur et consolidé, peut jouer à ce niveau-là. Parmi ces menaces et défis figurent, pêle-mêle, le terrorisme, la guerre de l’information, la crise économique ou encore l’influence de la culture russe dans le monde.

Dans un contexte national et international toujours plus difficile (terrorisme, incertitudes autour de la crise ukrainienne, baisse de l’activité économique), où le renouveau de la puissance russe désiré par le président V. Poutine peine à prendre de l’altitude, le Kremlin tente de noyauter par ces grandes messes la jeunesse (les forces vives de la nation de demain) autour de son pouvoir en distillant l’idée d’une Russie invariablement menacée qui se doit de « resserrer » les rangs. Cette propagande – qui n’est pas sans rappeler des pratiques de régimes politiques du vieux 20ème siècle – visant directement des ennemis intérieurs et/ou extérieurs (le terrorisme islamiste mais également l’Occident), relève éventuellement d’une peur ancestrale des dirigeants russes, qui est de voir l’immense Sainte Russie imploser à terme sous les coups de boutoir délétères de la modernité.

Frédéric S.

[i] Cette journée fut instituée en 1769 par Catherine II pour commémorer les actes de bravoure des soldats se battant pour la Russie.

[ii] Clin d’œil – quoique quelque peu maladroit – au titre du brillant roman de M. Lermontov, publié en 1840 ?

[iii] Texte inspiré par un article publié sur le site de l’agence d’informations RBC (RosBusinessConsulting) le 7 décembre 2015.

New light on the cooperation East – West (cz)

Vzpomínka na Dr. Klause Baumgartnera – zemrel 10.12. 2015

Klaus Baumgartner a Bernská stopa na  Severni Moravě.

Rok 1989 znamenal v tehdejším Československu nejen zásadní změnu politických poměrů v zemi, ale i proměnu přístupu ke správě a řízení společnosti na Všech úrovních. V regionální politice se hledaly cesty, jak přivést občany k participaci na rozvoji svého území. Jedním z prvních, ne-li zcela prvním úspěšným pokusem, byl regionální rozvojový koncept Jeseníky 2000 na severní Moravě.

Díky krajanům žijícím ve Švýcarsku – hl. GD- se podařilo získat podporu tomuto projektu zejména v kantonu a městě Bernu. Nebyla to však jen podpora hmotná a finanční, ale i podpora morální, kterou svými dvěma náštěvami v Jeseníku, lemujícími začátek a dokončení projektu, podpořil úsilí všech zúčastněných tehdejší primátor Bernu Klaus Baumgartner.

Jeho návštěva v roce 1994 znamenala velké povzbuzení v obtížné etapě změny myšlení a přístupu občanů ke svému regionu a návštěva v roce 2005 pak mohla zhodnotit výsledky desetileté práce, završené vytvořením strukturovaného dokumentu s popisem všech kroků a rozhodnutí, kterých bylo třeba v průběhu let učinit.

Tento dokument se stal dokonce studijním materiálem pro odborné vysoké školy, zabývající se regionálním rozvojem.

Tak i po letech je v regionu znát Bernská stopa nejen v konkrétních rozvojových výsledcích projektu, ale i ve vzpomínkách účastníků tehdejšího dění na osobní angažovanost primátora Bernu Klause Baumgartnera, jehož si v souvislosti s jeho úmrtím připomínáme.

Dr. Jindrich Němčík

La Russie et ses guerres hybrides

Résumé

The following article considers a question which has been extensively studied by northern European researchers in the last few years : the Russian hybrid wars. This text mainly resumes a publication of August 2015 about this topic made by Prof. Stahel, director of the Institute for strategic studies in Zurich. Hybrid wars have an historic resonnance and continue to play an important role in the actual Russian military strategies. For example, the war actually supported by Russia in the Ukraine can be defined as « hybrid » and can be divided in different phases whose goals are finally the controle of specified regions of this country, the best example of this being the annexion of Crimea. But, Russia has also weaknesses which prevent the Kremlin from leading eventually successfull hybrid wars in the Ukraine and in other parts of Eurasia on the long term. In conclusion, these recent Russian hybrid wars provoke new tensions with Europe, cause a rebirth of certain cold war dynamics which are a bad scenario for the old continent, Russia and international stability.

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Depuis quelques années, les experts géostratégiques de l’Europe du Nord étudient la question des guerres hybrides menées par la Russie depuis la fin de la guerre froide. Le Professeur (ci-après Prof.) Albert Stahel, directeur de l’Institut d’études stratégiques de Wädenswil en Suisse, a récemment publié un article à ce sujet[i] dont les principales conclusions ont été présentées lors de la réunion annuelle des membres du Forum Ost-West de Berne le 20 août 2015.

L’article du Prof. Stahel s’inspire, entre autres, des résultats d’une étude publiée en juin 2015 par Andras Racz sur la guerre hybride menée actuellement en Ukraine par la Russie.[ii] Plus précisément, le papier du Prof. Stahel relève que la guerre hybride est un « art de la guerre » qui n’est pas nouveau. Historiquement, cet art remonte, entre autres, à Lénine qui, en 1917, mentionnait déjà certaines de ses dynamiques au sujet de la première phase du processus révolutionnaire bolchévique qui allait être lancée : selon Lénine, une fois « sur les rails », une révolution doit impérativement atteindre son but et ne connaître aucun ralentissement, des effets de surprise et l’avantage en forces humaines permettant, en des lieux précis et à des moments spécifiques, de prendre graduellement le dessus sur l’ennemi et d’atteindre la victoire.[iii] La systématisation de cet art de la guerre sur d’autres théâtres d’opérations dans le monde au 20ème siècle (Vietnam, Afghanistan, Liban) a poussé les Américains à définir la guerre hybride comme étant « un conflit incluant une combinaison de forces militaires conventionnelles et irrégulières (guérillas, insurgés et/ou terroristes) en collaboration avec des acteurs étatiques ou non, dont l’objectif est d’atteindre un but politique précis. »[iv]

La guerre hybride joue un rôle prépondérant dans l’actuelle stratégie militaire russe selon le Prof. Stahel, un « cas d’école » étant l’annexion de la Crimée durant l’hiver 2014. Des composants psychologique et idéologique sont en outre associés à ce type de guerre et apparaissent comme étant des préliminaires indispensables à une guerre conventionnelle classique, ces derniers jouant un rôle important concernant la déstabilisation de l’ennemi. Une des conditions fondamentales pour qu’une guerre hybride réussisse est d’ailleurs l’ascendance militaire sur l’ennemi, celle-ci devant provoquer une intimidation de l’adversaire et l’affaiblir.

Sur la base de ces exemples historiques et actuels, Andras Racz a développé, dans son étude, un modèle de la guerre hybride russe comportant trois phases, modèle repris dans l’article du Prof. Stahel : la phase préparatoire, celle de l’attaque et pour finir celle de la stabilisation. Dans toutes ces phases, le paramètre psychologique joue un rôle central, quand bien même ce dernier est dominant dans la phase préparatoire. Cette dernière peut être découpée en trois épisodes: les préparations stratégiques, politiques et opérationnelles. Durant ces préparations, les services secrets russes repèrent les faiblesses de l’Etat visé, s’y infiltrent afin de distiller peur, doutes et désinformation parmi la société civile, tout en ciblant des appuis possibles et en « achetant » des politiciens influents.

Pour la phase de l’attaque, l’objectif reste le contrôle du territoire en vue, principalement grâce à l’intervention de militaires d’élite agissant sans insignes sur les uniformes et soutenant des rebelles pro-russes locaux. Une fois le territoire contrôlé, la phase de stabilisation s’occupe à annexer le territoire dominé, à le stabiliser politiquement et à éloigner stratégiquement le pays ciblé. Ces trois phases de la guerre hybride ont permis à Vladimir Poutine de prendre la Crimée et de lancer la guerre dans le Donbass.

Néanmoins, le Prof. Stahel pense que quelques facteurs viennent assombrir le potentiel russe dans ses guerres hybrides. Premièrement, l’épisode géorgien de 2008 a démontré la nécessaire modernisation de l’armée russe, dans les domaines des armes et des systèmes de combat par exemple. Deuxièmement, l’armée russe souffre d’un problème majeur influant négativement sur son pouvoir d’action : sa faible mobilité. En effet, à cause des distances et de l’état catastrophique des routes, la Russie dépend majoritairement du réseau ferroviaire pour le transport de ses troupes. Or le train est un moyen de locomotion lent et coûteux. Cette faiblesse des forces conventionnelles russes empêche toute possibilité d’action durable de cette armée hors des frontières de la Russie et expliquerait éventuellement pourquoi Moscou continue à privilégier le nucléaire dans ses stratégies de dissuasion. Troisièmement, concernant la guerre dans le Donbass, la Russie semble avoir perdu de son pouvoir d’intimidation lié à un avantage militaire sur l’ennemi ukrainien, Kiev développant ses forces de combat avec l’aide des Polonais et des Américains. La guerre hybride est-elle en train d’échouer dans le Donbass ? Selon le Prof. Stahel, Vladimir Poutine aurait réalisé cet état de fait, prenant en compte qu’il ne dispose pas des moyens nécessaires pour aller plus en avant en Ukraine. Ceci pousserait le président russe vers l’acceptation d’un cessez-le-feu s’inscrivant dans les accords de Minsk et vers un renoncement de l’annexion de Marioupol sur la mer d’Azov.

En conclusion, les guerres hybrides menées par la Russie ont pour conséquence la lente remise en cause du rapprochement de Moscou avec l’Europe, entamé à l’époque de la perestroïka sous Mikhaïl Gorbatchev dans les années 1980 et durant la phase de libéralisation de la Russie sous Boris Eltsine. La confiance des Occidentaux envers le Kremlin semble bien entamée, un « rideau de papier » descend sans bruit sur l’Europe, et des brûlants relents de guerre froide se font actuellement sentir : sinon comment comprendre les intimidations des pilotes russes survolant la Turquie, pilotes en route pour la Syrie, pays allié de Moscou à l’époque de la fracture Est-Ouest? L’Europe et la Russie auraient les deux à profiter d’une stabilisation renouvelée de leurs relations, que ce soit pour des raisons économiques mutuelles ou encore pour promouvoir une stabilisation de la situation internationale, par exemple celle au Proche-Orient. Ce manque de confiance existant entre l’Occident et la Russie, ce renouveau de certaines dynamiques héritées de la guerre froide, pourraient à terme également favoriser une nouvelle escalade nucléaire et permettre à Vladimir Poutine de mener des guerres hybrides dans « l’étranger proche » (par exemple dans les pays baltes ou encore en Asie centrale), histoire de créer une « forteresse » eurasienne anti-occidentale et antilibérale, dominée par Moscou. On est manifestement bien loin du monde espéré en 1991.[v]

Frédéric Steputat, pour le Forum Ost-West, ce 25 octobre 2015.

[i] « Hybrider Krieg Russlands : Beurteilung aus nordeuropäischer Sicht », Prof. Dr. Albert A. Stahel, le 14 août 2015. Cet article est consultable sur le site Internet de l’Institut d’études stratégiques:

http://strategische-studien.com/2015/08/14/hybrider-krieg-russlands-beurteilung-aus-nordeuropaeischer-sicht/

[ii] « Russia’s Hybrid War in Ukraine, Breaking the Enemy’s Ability to Resist », Andras Racz, FIAA Report 43, The Finnish Institute of International Affairs, Helsinki, 2015.

[iii] Cité dans l’article du Prof. Stahel.

[iv] Cité dans l’article du Prof. Stahel.

[v] Le contenu de ce paragraphe conclusif relève de l’auteur de cet article et n’est que partiellement lié à celui du Prof. Stahel.

Die ungarische Flüchtlingspolitik: Eine Kritik

Prof Dr. András INOTAI, Budapest, stellt die Politik der ungarischen Regierung, die einiges anders als die meisten EU-Staaten macht, in Frage:

Orbán sei kein „Retter Europas”. In sechs Punkten zeigt er auf, wie schlecht die ungarische Verwaltung auf die Flüchtlingskrise vorbereitet war bzw. ist – Hier ein Auszug seines 4seitigen Artikels, der demnächst in voller Länge auf unserer Hp unter der Rubrik „News“ erscheinen wird:

„Bereits vor der Eskalation der Flüchtlingskrise hat die ungarische Regierung eine bewusste und abscheuliche Hasskampagne gegen „Migranten” begonnen… die ungarische Verwaltung war auf die Behandlung der Flüchtlingskrise überhaupt nicht vorbereitet trotz EU-Finanzspritzen.

… Als Ungarn dem Schengen-Dubliner Konvention beitrat, hat die Regierung erhebliche EU-Gelder für die moderne Ausgestaltung einer effizienten Grenzverwaltung erhalten. Was mit diesen Geldern wie finanziert wurde, bleibt ungewiss…

Orban liess einen Stacheldraht errichten und den Ausnahmezustand in bestimmten, von den Flüchtlingsströmen betroffenen Gemeinden ausrufen. Diese Massnahmen sind im klaren Widerspruch zu den europäischen Grundwerten, die Orbán angeblich verteidigen möchte.

Es wurde die einfachste und einseitige „Methode” der Behandlung der Flüchtlingskrise gewählt: Da Ungarn – aus unterschiedlichen Gründen – ausserstande war die Herausforderungen in Zusammenarbeit mit der europäischen Gemeinschaft (sowohl EU wie auch Serbien und Mazedonien, und nach der Errichtung des Stacheldrahts mit Kroatien) unter Kontrolle zu halten, hat es einfach die Grenzen geöffnet und den Flüchtlingsstrom mit seinen finanziellen, wirtschaftlichen, politischen und sozialen Lasten , sowie laengerfristigen Folgen der potentiellen Integration dieser Menschenmassen auf die Nachbarländer (vor allem Österreich und Deutschland) abgewälzt.“

Putins neue Allianz

“Again Putin is lying to the world. With his jets in Syria he is bombing the opposition to Assad and not the Islamic State. For Putin power and criminal action are still his choice.   He is not living in a world of diplomacy like Obama…” A. Stahel

Beinahe unbemerkt von der Weltöffentlichkeit und den westlichen Medien hat der russische Präsident Wladimir Putin im Mittleren Osten parallel zur Verlegung von Kampfflugzeugen und Panzern eine eigene Allianz geschmiedet. Dieser Allianz gehören neben dem Iran der Iraq, Syrien und die libanesische Hisbollah an. Diese Allianz, die offenbar auch auf einem Verbund der entsprechenden Nachrichtendienste beruht, könnte als die schiitische Allianz des Mittleren Ostens unter Führung Russlands bezeichnet werden. Mit dieser Allianz und der nach Syrien verlegten Waffen und Truppen dürfte Putin mehrere strategische Ziele verfolgen:[1]

  1. Erhaltung der russischen Stützpunkte in Syrien;
  2. Schutz des Regimes von Baschar al-Assad;
  3. Unterstützung der Kampfeinsätze der Streitkräfte Assads gegen die ihn bekämpfenden Aufständischen
  4. Abschreckung von Kampfeinsätzen der US-geführten Luftkriegskoalition gegen die Streitkräfte Assads;
  5. Errichtung einer russisch kontrollierten geopolitischen Zone im Mittleren Osten;
  6. Verdrängung der USA aus dem Mittleren Osten;
  7. machpolitische Einflussnahme auf die sunnitischen Staaten des Mittleren Ostens;
  8. Bildung einer Drohkulisse an der südlichen Flanke der NATO.

Auf dem internationalen Flugplatz Bassel al-Assad[2] an der Mittelmeerküste Syriens hat Russland für die Umsetzung dieser Ziele verschiedene Kampfflugzeuge und Helikopter stationiert:[3]

  • 12 Erdkampfflugzeuge Su-25 Frogfoot
  • 12 Jagdbomber Su-24 Fencer
  • 4 Mehrzweckkampfflugzeuge Su-30 Flanker
  • 16 Kampfhelikopter Mi-24 Hind und Transporthelikopter Mi-17 Hip
  • Marinehelikopter Ka-27/28

Dank diesen Mitteln kann Putin nun ein weites Spektrum eines Luftkriegs abdecken. Die Vorbilder für seinen Luftkrieg dürften die Einsätze der sowjetischen Luftstreitkräfte in Afghanistan von 1979 bis 1989, der Krieg gegen Georgien 2008 und der hybride Krieg in der Ost-Ukraine seit 2014 sein…..

Prof. Dr. A. A. Stahel, Newsletter Strategische Studien,  30. September 2015