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Krim und Kim

Dieser Kommentar nimmt Bezug auf einen Artikel der NZZ vom 9.5. 2018 von Dr. A. Rüesch: Trump zündet am atomaren Pulverfass

…  zuvor war es jedoch der Kreml.

Im Kontext der Diskussionen um die A-Waffen ist der Rückblick auf das  Budapester Abkommens von 1994 relevant; Trump hat deklariert, dass die USA die Vereinbarung mit Iran kündigen wollen. Die EU-Staaten, die RF und China bleiben weiterhin dabei.

Wie können jedoch Nordkorea und nun der Iran den Vertragsmächten vertrauen ?

Zur Erinnerung: Die Ukraine hat 1994 gemäss dem Budapester Abkommen basierend auf den Garantien der RF, den USA und GB ihre Nuklearwaffen abgegeben, analog auch Kasachstan und Belaruss…..Das war eine echte Beruhigungspille für die gesamte Welt.

Aber: Durch seine Annexion sowie Integration der ukrainischen Krim hat der Kreml das Budapester Abkommen verletzt!

Jetzt erwartet man, vor allem Japan China, RF, USA, EU – , dass Nordkorea seine A-Waffen vernichtet. Welche Garantien erhält Nord-Korea für einen Verzicht?

Die Verletzung des Budapester Abkommens von 1994 durch die RF bewirkt jedoch, dass Kim bzw. Nord-Korea kein Vertrauen in ein solches Abkommen aufbauen kann. Analoge Abmachungen und Abkommen sind dadurch ex ante belastet- das betrifft auch Iran usw.

Dies ist ein Besipiel dafür, dass die Kreml-Führung die Folgen ihres eigenen Verhaltens, im Falle der Krim nicht reflektiert bzw. ignoriert, obwohl sie dadurch ebenfalls negativ  betroffen ist.

 

Trump President: Ein Schweizer Kommentar aus Moskau

Daniel aus Moskau schreibt dem Forum Ost-West:

Unter meinen russischen Freunden und Kontakten herrschte in Moskau die auch in der Schweiz verbreitete Meinung, dass beide Kandidaten zu alt sind.

Putins Anhänger haben Donald Trump vorgezogen- dadurch zu erklären, dass Hillary Clinton in Russland einen schlechten Ruf hat. Im russischen Fernsehen wurde ja behauptet, dass Hillary die Maidan-Demonstranten finanziert hat.

Die russische Propaganda zieht Trump offensichtlich vor, weil er gegenüber Obama und Clinton den Vorteil hat, dass man dem Zuschauer einen “reset” ohne offensichtliche Widersprüche darstellen kann, auch wenn dieser “reset” einseitig erfolgen sollte.  Die Sexismus Vorwürfe haben in Russland das Ansehen von Trump wohl eher gesteigert, nicht nur bei russ. Männern.

Ich nehme an, dass man sich in Russland die Optionen offen halten will: Ein “reset” – auch ein einseitiger seitens der Russen –  ist aber meines Erachtens eher unwahrscheinlich, weil man

  1.  innenpolitisch auf das Feindbild USA (mit den europäischen Lakaien) wohl noch zu sehr angewiesen ist und
  2. die russische Wirtschaft wohl mehrheitlich für Protektionismus ist. Man darf nicht vergessen, dass ein WTO-Beitritt in Russland sehr lange umstritten war und schlussendlich nur mit lauwarmem Interesse erfolgte.

Auch auf westlicher Seite gibt es zudem zunehmend Unternehmen, die von den russischen Gegensanktionen und der russischen Lokalisierungspolitik profitieren, also auch eher daran interessiert sind, dass sich die Lage nicht fundamental ändert.

Polnische Bauern exportieren keine Äpfel mehr nach Russland, aber deutsche Unternehmen Futtermittel für Hühner- und Schweinemästereien und bauen Schlachthöfe in Russland.

Mit besten Grüssen

Daniel aus Moskau

Manipulierte Geschichte oder wer ist der Sieger?

Manipulierte Geschichte: Ein Volk, ein Land ohne Gedächtnis lässt sich leicht manipulieren. Der 9. Mai wird als russischer Sieg gefeiert! Eine Geschichte à la carte, wie sie von der Kreml Group manipuliert wird:

Wenige Tage vor dem glorreichen 9. Mai, am 26. April jährte sich zum 29. Mal die Katastrophe von Tschernobyl unter der Führung der damaligen Sowjetunion. Dieser Tag wird von der Propaganda verschwiegen.

Wikipedia dazu: „Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl ereignete sich am 26. April 1986 in Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl nahe der ukrainischen Stadt Prypjat. Als erstes Ereignis wurde sie auf der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse als katastrophaler Unfall eingeordnet.“

Bis heute ist der explodierte AKW-Reaktor nicht gesichert. Im Gegenteil: Der Mantel ist brüchig. Nun will man für ca. eine Mrd Euro einen fast 100 m hohen Sarkophag darüber bauen. Es fehlt bloss das gewisse Kleingeld dazu.

Vor einem Jahr sagte der Kreml-Chef auf der Krim: „Ich begrüsse das siegreiche russische Volk, das Volk der Sieger!“ So hat er auch die 69. Parade am 9. Mai eröffnet. Nur am Rande erwähnte er die westlichen Aliierten und die übrigen damaligen Sowjet-Völker wie die Ukrainer, Kasachen usw., die vor 70 Jahren ebenfalls zu den „Siegern“ gehörten.

Auschwitz z.B. wurde von der ukrainischen Armee, Prag von der „abtrünnigen“ Vlassow-Armee befreit. Für den Aufbau von Donbass haben Katharina, die Grosse, sowie Ihre Nachfolger Fachleute aus Grossbritannien, den Niederlanden, Sachsen, Böhmen usw. herbeigeholt. Die Industrialisierung des russländischen Landes erfolgte dank westlichem Know-how. Dieses wäre auch heute und künftig wieder nötig. Ob man das im Kreml auch so sieht?

 

Déjà vu in der Ost-Ukraine!

Im Osten Europas nichts Neues! Déjà vu, Leerlauf und Ablenkung

Allen, die sich noch an den sog. realen Kommunismus erinnern mögen, kommt das bekannt vor, was sich im Osten der Ukraine abspielt.

Die sog. Separatisten sind alle zwar “Fremde“ im Donbass, die echten Russen wie „Strelkow“ wurden fliegend wie beim Eishockey ausgewechselt.

Die Bürger im Donbass sollen die Separatisten durch ihre Wahl als „Führer“ bestätigen und nachträglich gutheissen, was diese quasi zu ihren „Gunsten“ angestellt haben.

Warum eigentlich und warum geht das nicht ohne Gewalt?

Und wozu war dann das Abkommen von Minsk, für welches sich auch die OSZE unter Schweizer Führung eingesetzt hatte?

Ambrosius