Meisterhafte PR als Ablenkung

Es ist schon eindrücklich zusehen zu müssen, wie die Kreml-PR-Experten die Medien weltweit für sich einspannen.

Diese werde eingeladen, erhalten vorbereitete Bilder, dürfen halbleere Lastwagen inspizieren, um die „helfende Hand Russlands“ zu dokumentieren. Von dem ukrainischen Hilfskonvoi habe ich noch kein Bild gesehen…. Parallel zur „Hilfe“ werden schwere Waffen über die Ost-Grenze geliefert – für die unter Druck geratenen „Pro-Moskau-Rebellen“, deren Führer alle aus der RF stammen.

Nun bestätigt sogar einer, so wie zuvor ein anderer, dass sie die modernsten Waffen soeben erhalten haben, zudem sagte der inzwischen ausgewechselte Kommandeur des Wostok-Bataillons Alex. Chodakowski zum Abschuss der MH17: “Wir hatten die Buk-Raketen“.

Und gelichzeitig sagt der Kreml-Chef auf der Krim: „Wir machen alles erdenkliche, um das mörderische Blutvergiessen unter Brüdern zu stoppen“.

Interessant finde ich die Kommentare in einigen russ. Print-Medien, wie „nezawisimaja gazeta, nowje izwestija“ usw.

Boris Nemcov, ein namhafter Kreml-Kritiker, bringt es am 14.8. auf den Punkt: „Die Kreml-Führung hat mehrere internationale Abmachungen gebrochen …“und sein Fazit: „So handeln nur Banditen, falls internationale Abmachungen nicht mehr gelten sollen, kann jeden Moment ein Ost-West-Krieg mit Kernwaffen beginnen….“

Mit besten Wünschen für einen baldigen Frieden

Georg

89 russische Kulturschaffende sagen ihre Meinung

Autoren für und gegen Putins Politik: Gefährliches Spiel

Freitag, 14. März 2014, 17:22

(dpa)zz. Prominente russische Schriftsteller und Bürgerrechtler haben in einem Protestbrief den Kurs von Kremlchef Wladimir Putin im Ukraine-Konflikt als «brandgefährlich» kritisiert. Unter Verstoss gegen internationales Recht annektiere Russland die zur Ukraine gehörende Halbinsel Krim, hiess es in dem Schreiben, das am Freitag die kremlkritische Zeitung «Nowaja Gaseta» veröffentlichte. «Es werden die Prinzipien der europäischen Sicherheit und Stabilität verletzt», kritisierten die 89 Unterzeichner des Briefes. Russland steuere auf einen neuen Kalten Krieg mit unabsehbaren Folgen zu. Zu den Unterzeichnern gehören die Menschenrechtler Ljudmila Alexejewa, Swetlana Gannuschkina und Sergei Kowaljow sowie die auch in Deutschland populären Autoren Ljudmila Ulitzkaja und Viktor Jerofejew.

Die Vertreter der Intelligenz, darunter Wissenschafter, Schauspieler und Künstler, kündigten einen Kongress «Gegen Krieg, gegen die Selbstisolierung Russlands, gegen die Erneuerung des Totalitarismus» an.

Zuvor hatte das russische Kulturministerium einen Brief zur Unterstützung von Putins Politik veröffentlicht mit Hunderten ebenfalls zum Teil prominenten Unterzeichnern (einige Künstler nahmen später allerdings Abstand davon und betonten, sie wüssten nichts von dem Schreiben).

Zu den Unterzeichner gehört auch Valery Gergiev, der designierte Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Dieser hatte im Dezember bereits Putins repressive Gesetzgebung gegen Homosexuelle verteidigt. Im Brief-Text, der auf Website des Kulturministeriums der Russischen Föderation und dann in «Iswestija» aufgeschaltet wurde, heisst es: «In den Tagen, in denen sich das Schicksal der Krim und unserer Landsleute entscheidet, können die Kulturschaffenden Russlands nicht gleichgültige, kaltherzige Beobachter sein. Unsere gemeinsame Geschichte und gemeinsamen Wurzeln, unsere Kultur und ihre geistigen Ursprünge, unsere Grundwerte und Sprache haben uns auf immer vereint. Wir wollen, dass die Gemeinschaft unserer Völker und unserer Kulturen eine starke Zukunft hat. Deshalb erklären wir felsenfest, dass wir die Position des Präsidenten der Russischen Föderation zur Ukraine und der Krim unterstützen.»

Unbequeme Fragen an Europa

Unbequeme Fragen an Europa

von Roman Berger, Mitglied Forum Ost-West

Die Politik der Eskalation gegen Russland führt in ein Sackgasse

Seit vier Monaten führt die ukrainische Regierung gegen die Separatisten in der Ostukraine Krieg. Die „antiterroristische Operation“, die nach Präsident Petro Poroschenkos Vorstellungen nur „Stunden, höchstens Tage“ hätte dauern sollen, hat inzwischen mehr als tausend zivile Opfer gefordert. Die Anzahl der gefallenen ukrainischen Soldaten und Regierungsgegner kann nur geschätzt werden. Sie ist bestimmt grösser als die Konfliktparteien offiziell zugeben. Hunderttausende Ostukrainer, vor allem Frauen und Kinder, sind auf der Flucht.

Die Grossstädte Lugansk und Donezk sind von der ukrainischen Armee umzingelt. Beim Beschuss von Wohngebäuden wurden durch Raketen und aus Flugzeugen zahlreiche Zivilpersonen getötet. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch protestiert.

Was wollte der Euro-Maidan?

„Ist das die Ukraine, für die wir auf dem Euro-Maidan gekämpft haben ?“ Solche Fragen stellen sich heute Ukrainer. Mit Verwunderung nehmen sie beispielsweise zur Kenntnis, dass in Poroschenkos Regierung drei von insgesamt 20 Ministersesseln weiterhin von Rechtsextremen besetzt sind, obwohl ihre militanten Vertreter (Dmytro Jarosch und Oleh Tjahnybok) bei den Präsidentschaftswahlen zusammen nicht einmal auf zwei Prozent der abgegebenen Stimmen kamen.

Die ukrainischen Wähler haben der rechtsextremen Flanke eine eindeutige Absage erteilt, dennoch weht der nationalistische (Un)- Geist auch in der neuen Regierung in Kiew weiter. So hat sie kürzlich zwei russische Filmproduktionen wegen „Herabwürdigung der ukrainischen Kultur“ verboten. Dazu gehört die TV-Produktion „Die weisse Garde“ (Romanvorlage von Michail Bulgakow). Die gleiche Regierung droht 500 russischen Kulturschaffenden mit einem Einreiseverbot wegen ihrer Unterstützung Putins und ihrer Zustimmung zur Krim-Annexion.  Kiew verfällt dem gleichen postsowjetischen Verbotsreflex, den der Westen mit Recht  Moskau zum Vorwurf macht.

Der Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs über der ostukrainischen Kampfzone hat die Krise zwischen Russland und dem Westen nochmals verschärft.  Obwohl bis heute unklar ist, wer für den Abschuss verantwortlich ist, war Brüssel bereit, im Schulterschluss mit den USA härtere Wirtschaftssanktionen gegen Russland zu verhängen.„Die EU ist keine Quasselbude“ stellt die NZZ mit Genugtuung fest (8. August, 2014).

Ursachen der Krise werden ausgeblendet

Brüssel übernimmt als Rechtfertigung der neuen Sanktionen die Position der USA: Moskau muss bestraft werden, weil Putin für die Krise in der Ukraine verantwortlich ist. Diese Eskalationslogik blendet die innerukrainischen Ursachen der Krise aus: Die  Absetzung des gewählten Präsidenten Janukowitsch durch das Parlament im Februar war verfassungswidrig. Brüssel und die USA anerkannten sofort die provisorische Regierung, obwohl sich das Parlament geweigert hatte, in einer „Regierung der nationalen Rettung“ alle relevanten Akteure zu vereinen, wie es in einem Kompromissvorschlag der europäischen Aussenminister vorgesehen war.

Dafür wurden prominente Vertreter der rechtsextremen Gruppierungen „Swoboda“ und „Rechter Sektor“ mit wichtigen Regierungsposten betraut.  EU-Politiker haben sich nie vom nazistischen und antisemitischen Gedankengut des „rechten Blocks“ distanziert, der heute im Verbund mit der ukrainischen Armee und Nationalgarde gegen die Separatisten kämpft. Eine unabhängige Kommission hätte zudem die Verantwortlichen für Gewalt während der Revolution und Konterrevolution von beiden Seiten untersuchen sollen. Auch das ist unterblieben.

Geopolitische Konkurrenten im Grenzland

Die rasche Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU fand ohne  öffentliche Debatte statt. Damit wurde mindestens ein Drittel der Bevölkerung übergangen, die wirtschaftlich und kulturell nach Russland ausgerichtet ist. Das wiederum schürte in der Ostukraine erneut Misstrauen und Hass auf Kiew. Gleichzeitig findet in der Ostukraine ein Krieg zwischen den regionalen Oligarchen statt, die ihre Warlords und Generäle finanzieren. Es ist unwahrscheinlich, dass Moskau in diesem Kontext die prorussischen Akteure vollständig unter Kontrolle hat oder auch nur haben könnte.

Die lange Reihe der Missachtung politischer Spielregeln sowie die eklatante Schwäche der Zentralbehörden lösten eine Staatskrise aus, welche die Ukraine zum Schauplatz der aktuellen Konfrontation zwischen Russland und dem Westen gemacht  hat. Und nicht umgekehrt. Erst die komplexe innenpolitische Situation im Grenzland Ukraine eröffnete externen Akteuren erhebliche Interventionsmöglichkeiten zur Austragung ihrer geopolitischen Konkurrenz.

Doppelmoral des Westens

kann niemand vorwerfen, er sei ein Linker oder Antiamerikaner.

Die Politik von Beschuldigung und Sanktionen gegen Moskau macht Europa zu einem Komplizen in einem Konflikt, den Putin als Krieg gegen Russland versteht. Druck erzeugt Gegendruck, Gewalt Gegengewalt. Die USA und die EU haben keine realistische Strategie, wie sie aus der Eskalationsspirale wieder herauskommen können.

Moskau hat einen Einsatz von „Friedenstruppen“ in der Ostukraine angedroht. Aus Putins Drohgebärde kann man aber auch unbequeme Fragen an Europa ableiten. Warum gibt es 25 Jahre nach dem Fall der Mauer  plötzlich wieder Krieg in Europa ? Warum war die EU, die sich als grosses „Friedensprojekt“ versteht, nicht in der Lage, diesen Krieg zu verhindern oder mindestens zu befrieden ?

Es ist unbestritten, Russland hat mit der Annexion der Krim gegen internationales Recht verstossen und die europäische Sicherheitsordnung nach dem Ende des Kalten Krieges für ungültig erklärt. Der aktuelle Konflikt hat ja auch aufgezeigt, dass Russland in keine funktionsfähige Sicherheitsordnung eingebunden ist und es an Instrumenten fehlt, um Konflikte zu entschärfen.

Die OSZE muss gestärkt werden

Institutionen wie der Nato-Russland-Rat und das Partnerschafts-Kooperationsabkommen mit der EU kamen nicht zum Zug oder wurden im Rahmen von Sanktionen ausgesetzt. Nur die „Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (OSZE) ist plötzlich wieder aktiviert worden. Die gleiche OSZE, die von den USA und Russland lange so ausgehöhlt wurde, dass sie in sicherheitspolitischen Fragen nahezu keine Rolle mehr spielte. In diesem Konflikt ist die OSZE bisher nicht sonderlich erfolgreich gewesen. Aber sie war bis jetzt die einzige Institution, die kleinere Durchbrüche zur Entspannung erreichte. Sie muss wieder zu einer Plattform werden, auf der nicht nur postsowjetische Konflikte verwaltet werden können. Die OSZE muss als Institution kollektiver Sicherheit gestärkt werden und zwar als Mediator und Konfliktlöser. Dazu müsste sich die Schweiz verwenden.

Das Beispiel Ukraine hat auch gezeigt: Es ist falsch, die Staaten der Postsowjetunion vor eine Entweder  – Oder – Entscheidung zu stellen. Für die Ukraine aber auch Staaten wie Georgien, Weissrussland oder Aserbeidschan ist es historisch und wirtschaftlich unsinnig, die Verbindungen zu Russland abzubrechen. Europas Beziehungen zu diesen Ländern dürfen kein Null-Summenspiel sein.

Die Vorstellung, durch wirtschaftlichen Druck und politische  Isolation werde man Russland in die Knie zwingen, führt in eine Sackgasse.

Frieden und Sicherheit im „europäischen Haus“ (Michail Gorbatschow) gibt es nur in einer neuen Sicherheitsordnung mit Russland.

Face Saving Strategy for Donbass

A face saving strategy is the ultima ratio at this moment in the Donbass-Ukraine

July 30, 2014

  1. An immediate cease of all war activities should, if only to aid in the clarification of the MH 17 crash, be negotiated and implemented as quickly as possible. A positive wend would thereby be made possible.

-Arguments from Kiev’s side:   Goodwill and can avoid further civilian casualties.

-For the Kremlin:  strategy for out and face saving option: What will emerge out of Donbass region respectively Doneck Republic remains open. Could aid in establishing a “D-republic”. This should and can remain within the Ukraine.

-The “rebels” from Moscow must go home quickly….and admit that bringing down the MH 17 was a mistake, they had aimed at a Ukrainian jet fighter. Otherwise, as in 1983, another eight years will go by before a turn of events will occur.

Moscow doesn’t need heroes from the front line, so they will get off…

2. The discussing of options which will be fair to both sides proposing, for example, the status quo as well as a version for defining the future regional special status of the “D-Republic” are imperative, particularly as the revitalisation of the out-of-date industry for both the Ukraine and the RF would be too costly.

3. The revitalisation would be facilitated with the assistance of the EU, China, and the World Bank etc.

Further information can follow according to wishes or questions.

Georg D. , Forum Ost-West

MH17: The tipping point for Putin?

Will MH17 be the tipping point for Putin?

By Nina Khrushcheva, New York

24  07  2014

 

WHEN incompetence in the Kremlin turns murderous, its incumbents can begin to tremble. As news of the downing of Malaysia Airlines Flight MH17 over Ukraine trickled into Russia, people with a long memory recalled the Soviet Union’s attack, 31 years ago this September, on Korean Air Lines Flight 007, and its political consequences.

Back then, the Kremlin first lied to the world by saying that it had nothing to do with the missing KAL plane. Later it claimed that the South Korean jet was on an American spy mission. But, within the Soviet leadership, the incident was a tipping point. It ended the career of Marshal Nikolai Ogarkov, chief of the general staff and a hardliner of the hardest sort, whose inconsistent and unconvincing efforts to justify the jet’s downing proved deeply embarrassing to the Kremlin.

Marshal Ogarkov’s ineptness (and inept mendacity), together with the mounting failure since 1979 of the Soviet Union’s war in Afghanistan, exposed the system’s advanced decrepitude. The stagnation that had begun during Mr Leonid Brezhnev’s rule deepened after his death in 1982. His successors, first the KGB’s Mr Yuri Andropov and then the Communist Party Central Committee’s Mr Konstantin Chernenko, not only had one foot in the grave when they came to power, but were also completely unequipped to reform the Soviet Union.

The huge loss of life in Afghanistan (equal to the United States‘ losses in Vietnam, but in a far shorter period of time) already suggested to many that the Kremlin was becoming a danger to itself; the attack on a civilian airliner seemed to confirm that emerging view. It was this realisation that spurred Mr Mikhail Gorbachev’s rise to power, as well as support among the leadership for Mr Gorbachev’s reformist policies of perestroika and glasnost.

Of course, history is not destiny, but one can be sure that at least some in Russian President Vladimir Putin’s entourage, if not Mr Putin himself, have been thinking about Marshal Ogarkov’s failure and its impact on the Soviet elite. After all, Kremlin leaders, Mr Putin included, define themselves through what was, not what could be.

Indeed, Mr Putin’s rationale for annexing Crimea closely resembles Mr Brezhnev’s reasoning for invading Afghanistan: to confound enemies seeking to surround the country. In 2004, speaking about the Afghan invasion, Mr Putin explained there were legitimate geopolitical reasons to protect the Soviet Central Asian border, just as in March he cited security concerns to justify his Ukrainian land grab.

In the Brezhnev era, expansionist policies reflected the country’s new energy-derived wealth. Mr Putin’s military build-up and modernisation of the past decade was also fuelled by energy exports. But Russia’s latest energy windfall has masked Mr Putin’s incompetent economic management, with growth and government revenues now entirely reliant on the hydrocarbons sector.

Moreover, Mr Putin’s incompetence extends far beyond the economy. His security forces remain brutal and unaccountable; in some parts of the country, they have merged with criminal gangs. His managed judiciary provides no comfort to ordinary people; and the country’s submarines, oil rigs, mining shafts, hospitals, and retirement homes regularly blow up, collapse or sink, owing to neglect and zero liability.

When public support for Mr Putin’s annexation of Crimea wanes – as it will – his failings will shine more starkly in the light of the MH17 catastrophe. If the Russian state functioned well, Mr Putin could continue to withstand pressure from opposition leaders. But the opposition’s charge that the Putin regime is composed of „swindlers and thieves“ will resonate more strongly because Russians can now see the results all around them.

By making himself, in effect, the state, Mr Putin, like the gerontocracy that collapsed with Mr Gorbachev’s rise, is increasingly viewed as responsible for all state failures. And though thoughtful Russians may be hostages to Mr Putin’s arrogance and blunders, the rest of the world is not. Indeed, his partners – particularly the other Brics countries (Brazil, India, China, and South Africa) – are now unlikely to be able to turn a blind eye to his contempt for international law and for his neighbours‘ sovereignty, as they did during their recent summit. And Europe’s last blinders about Mr Putin seem to have fallen, with the result that serious sanctions are almost certain to be imposed.

Mr Putin is only 61, a decade younger than the leaders who led the Soviet Union to the precipice, and the Constitution permits him to remain in power for at least another 10 years. But with GDP up by just 1.3 per cent in 2013 – and with sanctions likely to hasten the economy’s decline – patriotic pride will not be able to shield him much longer.

The writer is author of Imagining Nabokov: Russia Between Art and Politics and teaches international affairs at The New School and is a senior fellow at the World Policy Institute in New York.

PROJECT SYNDICATE

Warum keine Opposition in Moskau?

Dieser Beitrag auf Youtube – siehe Link unten – zeigt die Meinung einiger Buerger und Buegerinnen in Moskau zum Thema russische Opposition:

Die Antworten sind in etwa: Opposition wozu, es wird doch nur geredet, Putin ist doch o.k., er macht wenigstens etwas!

Und zur Ukraine sagen sie: Die Ukraine otkrivajet nam glaza= oeffnet uns die Augen, und zeigt, was auch bei uns passieren koennte.

Genau eine solche Haltung wollte man vom Kreml aus erreichen: Der am Anfang so heldenhafte Protest auf dem Majdan durfte nicht zu einem Zündholz werden, die Flamme der Begeisterung musste so schnell wie möglich gelöscht und die ganze Aktion desavouiert werden.

https://m.youtube.com/watch?v=U5c9ayqiD9g

Georg

 

MH17: Das hatten wir doch schon mal 1983!

MH17 und KAL 007: Heute und damals am 1.9. 1983

Erst 4 Tage nach dem Abschuss des MH17 wurden die Separatisten vom Kreml-Chef aufgefordert den auslaendischen Fachleuten den Zugang zum Absturz-Ort frei zu geben. Warum nicht bereits am 1. Tag bzw. sofort danach?

Der Zug mit etwa 200 Leichen ist erst heute, am 22 7. 14 in Charkow eingetroffen, die restlichen etwa 100 Leichen fehlen.

Inzwischen sind die kompromittierenden Spuren von den kremltreuen Profi-Banditen gesichert worden und die Propaganda hat eine Anti-Story entwickelt: Der Kreml stellt die Ukraine an den Pranger!

Die Situation ist brandgefaehrlich- vergleichbar mit 1983, als das südkoreanische Zivilflugzeug KAL 007 von den Sowjets abgeschossen wurde.

Auch dies leugneten die damaligen sowjetischen Stellen ca 5 Tage lang ….und gaben den Flugschreiber erst nach dem „Rozval“ der Sowjetunion an die KAL zurück.

Die NZZ schrieb damals:

KAL 007: Opfer des Kalten Kriegs: Der Korean Air Lines –KAL- Flug von New York via Anchorage nach Seoul wurde am 1. September 1983 von einem sowjetischen Kampfflugzeug abgeschossen. Ohne dass es die Piloten bemerkt hatten, war KAL 007 Dutzende von Kilometer vom Kurs abgekommen und in gesperrten sowjetischen Luftraum eingedrungen. Der Abschuss fand westlich der Insel Sachalin statt, wahrscheinlich aber über internationalen Gewässern. Alle 246 Passagiere und 23 Crew-Mitglieder an Bord des Jumbo Jets kamen ums Leben.

 

Manoever und Spionageflüge: 1983 waren die Beziehungen zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten so angespannt wie seit der Kubakrise nicht mehr. Anfang 1983 hatte der amerikanische President Ronald Reagan den Aufbau eines Abwehrsystems gegen Interkontinentalraketen, die Strategic Defense Initiative, bekannt gegeben. Auch wurden die Pershing II Raketen, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden konnten, einsatzfähig. Ihre Stationierung in Europa stand bevor. Im Nordpazifik, den KAL 007 ueberflog, führten die USA zu dieser Zeit Manoever durch. Amerikanische Spionageflugzeuge hatten dabei mehrmals sowjetische Militärinstallationen überflogen, jedoch ausserhalb der Reichweite der sowjetischen Flugabwehr.Entsprechend nervoes waren die sowjetischen Militaers als ein unidentifiziertes Flugzeug in den frühen Morgenstunden über der Halbinsel Kamtschatka auftauchte. Weder vom Boden aus noch mit aufgestiegenen Kampfjets gelang es ihnen, KAL 007 zu identifizieren. Aus Berichten von Überläufern und Dokumenten, die nach dem kalten Krieg verfuegbar wurden, scheint heute klar, dass in der Kommandohierarchie der Luftwaffe Verwirrung geherrscht hat.

Der Kampfpilot, der KAL 007 abschoss, sagte später aus, er habe das Flugzeug als eine Boeing 747, also ein ziviles Flugzeug, erkannt und die Lichter in der Kabine gesehen. Ebenso stellte sich heraus, dass das koreanische Flugzeug ordnungsgemäss seine Positionslichter eingeschaltet hatte und dass die sowjetische Flugueberwachung nicht versucht hatte, mit den Piloten zu kommunizieren. Die sowjetische Propaganda behauptete das Gegenteil, nachdem sie in den ersten fünf Tagen sogar den Abschuss abgestritten hatte.

Zwei Suchteams: Im Gegensatz zu MH 17 brach KAL 007 nach dem Beschuss nicht auseinander. Sie flog noch mehrere Minuten weiter und war sogar noch teilweise kontrollierbar. Allerdings waren die Beschaedigungen zu gross; die Piloten konnten das Flugzeug nicht mehr landen. Da die genaue Absturzstelle unbekannt war, begannen zwei Suchaktionen; eine sowjetische innerhalb der Territorialgewässer der UdSSR und eine amerikanisch-japanisch-südkoreanische in internationalen Gewässern. Auf beiden Seiten nahmen Kriegsschiffe teil, die sich scharf beäugten. Gefunden wurde das Wrack mit den Black Boxes von den Sowjets.

Erst nach Ende der UdSSR wurden das Wrack mit den Black Boxes der KAL zurückgegeben. Fazit?